Fehlende Genehmigung
Kein Happy End fürs Autokino

Auf dem Gelände des Autokinos finden regelmäßig auch Märkte statt. | Foto: Max Grönert

Mehr als 55 Jahre lang wird das Autokino in Porz-Eil nun schon als Veranstaltungsfläche und seit etwa 40 Jahren als Marktplatz genutzt. Doch damit ist wohl ab Ende 2023 Schluss, aufgrund einer fehlenden Baugenehmigung.

von Alexander Büge

Eil. Die Stadt Köln hatte bereits im September eine Ordnungsverfügung erlassen, nach der Märkte auf dem Areal des Autokinos verboten sind. Anschließend ließ der Betreiber diese rechtlich prüfen. Doch das zuständige Verwaltungsgericht gab der Stadt recht. Eine entsprechende Baugenehmigung, um die Fläche als Marktplatz zu nutzen, läge nicht vor.

Allerdings war dies auch während der letzten 40 Jahre nicht der Fall. Entsprechend frustriert zeigt sich der Betreiber derzeit. „Die Märkte sind Grundlage für den Autokinobetrieb, der ohne diese wirtschaftlich nicht zu betreiben ist“, heißt es in einer Mitteilung. „Die DWJ GmbH ist daher gezwungen, das Pachtverhältnis zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und den Betrieb einzustellen.“

Ein Szenario, das nicht nur für den Betreiber selbst bitter ist. „20 Mitarbeiter verdienen als Angestellte auf dem Trödelmarkt und im Kino ihr Gehalt und zahlreiche geringfügig Beschäftigte verdienen sich ein notwendiges Zubrot“, heißt es von der DWJ GmbH weiter. „Eine Vielzahl von Händlern bestreiten hier ihren Lebensunterhalt, zahlreiche Besucher erwerben Dinge des täglichen Bedarfs, gerade in der aktuellen Zeit ein wichtiger Aspekt, und auch für die privaten Trödler wird der Markt am Freitag als zusätzliche Einnahmequelle immer wichtiger.“

Allerdings stößt der Markt vor Ort nicht nur auf Gegenliebe. Anwohner beklagen jedenfalls eine Zunahme des Verkehrs sowie des entstandenden Mülls in unmittelbarer Nähe. Zudem gibt es die Sorge, dass die dort angebotenen Lebensmittel zum Problem für den dort ansässigen Einzelhandel werden könnten, da es sich dabei um sehr günstige Zweite-Wahl-Ware handelt. Auch aus diesen Gründen setzte sich CDU-Politiker und Stadtratsmitglied Werner Marx in der Vergangenheit für eine Abänderung der Situation ein. Tatsächlich besteht seit dem Jahr 2013 bereits ein Einzelhandelsverbot auf dem Gelände. Seither wurde die Durchführung von Märkten von der Stadt lediglich noch geduldet.

Doch das könnte sich bald ändern. Das Aus von einem der letzten deutschen Autokinos wäre damit besiegelt. Um das zu verhindern, starteten einige der betroffene Personen nun eine Unterschriften-Aktion. Ihre Hoffnung: Wie bei so vielen im Autokino gezeigten Filmen soll es auch bei ihrer Geschichte nach einer weiteren Wendung ein Happy End geben.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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