Früherkennung kann Leben retten
Kölner Frauen und Männer sind laut AOK Vorsorgemuffel
Am 28. November ist "Tag der Krebsvorsorge" und in diesem Fall täte etwas mehr Egoismus durchaus gut: Eine Vorsorge zur Krebsfrüherkennung kann den Unterschied ausmachen zwischen „heilbar“ und „tödlich“ ausmachen. Aber Kölnerinnen und Kölner scheinen da echte Muffel sein. Der AOK-Gesundheitsreport 2024 zeigt, dass lediglich 19,8 Prozent der Kölner Männer ab 45 Jahren Krebsfrüherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Bei den Kölner Frauen ab 20 Jahren sind es mit 31,4 Prozent immerhin knapp ein Drittel.
Zudem ist das Thema "Vorsorge" möglicherweise immer noch mit einem Tabu oder Scham behaftet. Bei einer Umfrage der AOK Rheinland/Hamburg aus dem vergangenen Jahr zeigte sich, dass nahezu die Hälfte der Befragten (45%) nie oder nur selten im Freundeskreis- und Bekanntenkreis über Krebsfrüherkennungen reden. Besonders bei Männern ist die Krebsfrüherkennung nie oder selten Gesprächsthema (Frauen 42%, Männer 47%). Nur jeder oder jede Vierte (25 %) gibt an, dass ihm oder ihr schon vor der Befragung umfassend bekannt war, welche Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ab welchem Alter empfohlen und von der Krankenkasse übernommen werden. Mehr als jeder oder jede Zweite (56 %) wusste dies nur teilweise, jeder oder jede Sechste (17 %) wusste nichts davon.
Fasst man die Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme der Untersuchungen bei den drei häufigsten Krebsarten Hautkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs zusammen, lassen sich vor allem Barrieren erkennen, die subjektiver Natur sind: das Fehlen von Symptomen (37 %), Bequemlichkeit bzw. mangelnde Motivation der Versicherten (25 %) sowie die Angst, dass etwas entdeckt werden könnte (16 %).
„Die Früherkennungsuntersuchungen haben unterschiedliche Zielsetzungen: Manche, wie die Vorsorgeuntersuchungen zu Darm- oder Gebärmutterhalskrebs, können die Entstehung einer Krankheit verhindern, indem potenzielle Krebsvorstufen erkannt und entfernt werden. Andere, wie die Früherkennungsuntersuchung von Brustkrebs, können die Krankheit nicht verhindern, sie erhöhen aber die Chancen auf Heilung“, sagt Sandra Kisters-Nuderscher von der AOK Rheinland/Hamburg, Regionaldirektion Köln – Rhein-Erft-Kreis.
Also einfach mal bei der eigenen Krankenkasse anrufen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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