Der Mann der 1000 Stufen
Görge Heimann gehört zu den besten Hochhausläufern der ganzen Welt
Ein Stockwerk eines Wolkenkratzers in vier Sekunden hochlaufen? Für den 53-jährigen Kölner Görge Heimann ist das kein Problem. Denn er gehört zu den besten Hochhausläufern der Welt, was er an diesem Samstag in Chorweiler und am 28. August bei den deutschen Meisterschaften im Kölner Mediapark beweisen will.
von Alexander Büge
Köln. Dabei gilt es beim 5. Hochhausmarathon in Chorweiler die 373 Stufen des 23-stöckigen Wolkenkratzers (Florenzer Straße 32) und im Mediapark die 714 Stufen der 39 Etagen des Kölnturms schnellstmöglich zu bewältigen. Ein Kraftakt, der Kondition und Willensstärke erfordert. Auch auf die richtige Technik kommt es an. „Ich nehme eigentlich immer zwei Stufen auf einmal, in seltenen Fällen auch mal drei, wenn es von Vorteil ist“, erklärt Heimann, der vor gut zehn Jahren durch einen Zeitungsbericht auf Hochhausläufe aufmerksam wurde. „Ich bin damals regelmäßig gelaufen, habe auch Triathlon gemacht und mir gedacht: Das probierst du mal aus!“
So riss Heimann den Zeitungsartikel aus, meldete sich für den an der Sporthochschule stattfindenden Lauf an und belegte prompt den zweiten Platz, ehe er die erste Auflage des Chorweiler Hochhausmarathons im Jahr 2012 gewann. „Ich schien also eine gewisse Begabung zu haben, woraufhin ich mir überlegt habe, das Ganze häufiger zu machen.“
Ab 2013 startete Heimann deshalb auch bei internationalen Hochhausläufen, weshalb er mittlerweile schon in der ganzen Welt herumgekommen ist. Zu vielen Events wird Heimann sogar eingeladen. Denn der Kölner Lehrer belegt auf der Weltrangliste der besten Hochhausläufer aktuell den dritten Platz. „Ich war vier Mal in Taipeh, sieben Mal in China, in Singapur, Mexico City, Doha, bei diversen Veranstaltungen in den USA und bei vielen Events in ganz Europa“, erinnert sich Heimann. „Der schönste Lauf ist nach wie vor der im Eiffelturm, da man dort im Freien unterwegs ist und den Blick auf die Stadt ein wenig genießen kann. Am spektakulärsten ist aber wohl der Lauf im Shanghai Tower, der mit 3398 Stufen über 119 Etagen der weltlängste ist, für den ich 19 Minuten gebraucht habe.“
In Chorweiler sind die 373 Treppen für Heimann also eher eine Sprint-Distanz, die er in etwa 90 Sekunden zurücklegt. Übrigens: Wer sich mit Heimann messen will, kann das tun. Anmeldungen können vor Ort auch am Lauftag noch vorgenommen werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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