Biesfelder Milieukrippe
Freude machen für sich und andere
Kürten (hh). Drei verschiedene Krippenbilder wurden seit dem ersten Advent bereits aufgebaut, die die Titel „Die Verkündigung“, „Johannes in der Wüste“ und „Maria besucht Elisabeth“ tragen. Bis zum 18. Januar werden noch fünf weitere Bilder, entsprechend dem Evangelium, folgen, bis die Milieukrippe in der Biesfelder katholischen Kirche „Zur schmerzhaften Mutter“ in vollendeter Pracht zu bestaunen ist. Um den Auf- und späteren Abbau der sich im Glockenturm befindenden Krippe kümmert sich seit zehn Jahren ein neunköpfiges ehrenamtliches Team, das zudem auch Ausbesserungen an den Figuren vornimmt oder gemeinsam neue Ideen realisiert.
Basierend auf einen Kurs der Biesfelder „Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands“ (kfd) im August 2005 zum „Modellieren von Krippenfiguren“ kam bei den sechs Mitwirkenden schnell die Idee auf, Figuren für eine Milieukrippe zu erstellen und somit etwas Schönes für die Advents- und Weihnachtszeit in der Gemeinde zu schaffen. Unter Anleitung schufen sie mit Jesus, Joseph, Maria, einem Hirten und einem Engel eine Grundausstattung an Krippenfiguren; eine Schneiderin fertigte die Kostüme und ein Tischlermeister den Hintergrund an, während die Biesfelder Ortschaft von einem Künstler gemalt wurde. Mit Unterstützung tatkräftiger Männer wurde schließlich die Kulisse aufgestellt und die Landschaft gestaltet. Kurz vor Weihnachten 2005 konnte die Milieukrippe dann erstmals bewundert werden. Weitere Figuren wurden in den folgenden Jahren modelliert, ebenso der Nachbau eines alten Fachwerkhauses aus dem Jahr 1763, das heute noch in Biesfeld existiert.
„Eine Milieukrippe stellt neben einer Krippe die Umgebung des Ortes dar. Hier finden sich Häuser wieder, die im Vergleich zu einer in Bethlehem ´spielenden´ Krippe die Identifikation mit unserer Heimat erhöht“, erklärt Annie Taubner, mit Ehemann Franz-Peter und Anne Hölzl eines der drei Ur-Mitgliedern, die Bedeutung des Dargestellten. Auch die weiteren Mitstreiter Richard und Beate Polifka, Elke und Hermann-Josef Otten sowie Barbara und Norbert Zilligen freuen sich, dass die Krippe von vielen Besuchern nicht nur aus der Gemeinde mit Freude bestaunt wird. „Es kommen auch externe Leute zur Besichtigung, und einmal war sogar jemand aus Oberhausen extra angereist“, erinnert sich Barbara Zilligen. Auch Gäste, die Kirchen sonst eher fernbleiben, schauen gerne vorbei. Ebenso zieht es Gottesdienstbesucher nach den Messen zum Glockenturm, um einen Blick auf die dann vielleicht schon wieder erweiterte Krippe zu werfen. „Die positiven Rückmeldungen sind unser größter Lohn, die Arbeiten jedes Jahr wieder auf uns zu nehmen. Die Krippe macht einfach allen Spaß und erfüllt alle mit großer Zufriedenheit. Aber auch wir selbst haben unsere Freude daran, und diese ist genauso wichtig für unsere Motivation“, bemerkt Anne Hölzl. Mit Stolz verweisen die Teammitglieder darauf, dass noch nie etwas mutwillig demoliert oder zerstört wurde. Schon Wochen vorher kommen die ersten Anfragen aus der Gemeinde, wann denn mit dem rund anderthalb Tage dauernden Aufbau begonnen werde. Dann werden die großen Sachen, die über das Jahr im Glockenturm gelagert werden (Figuren und Häuschen erhalten in der Sakristei eine temporäre Heimat), wieder herausgeholt und aufgestellt.
Im Oktober kommt das Krippenteam zur ersten Besprechung und Begutachtung der Figuren zusammen. „Dann schauen wir, ob eventuell etwas optimiert und neu modelliert werden muss. Jeder kann sich dann auch mit Vorschlägen einbringen, wie die Krippe umgestaltet oder ergänzt werden könnte. So ist beispielsweise aktuell die Wüste hinzugekommen. Schön ist auch, dass uns nach der Renovierung der Kirche weitere Steckdosen zur Verfügung stehen“, erläutert Taubner. Eingehende Spenden für die Krippe werden in diverse Arbeiten oder Materialbeschaffungen, wie etwa für Strom, den Boden oder eine Wasserpumpe für den Bach, reinvestiert.
Die Milieukrippe ist bis zum 22. Januar täglich von 8 bis 16.30 Uhr sowie nach Messen zu besichtigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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