Was macht der Widder auf der Sülzterrasse?
Historische Pumpe gespendet
Kürten - Einst war es ein gewohntes Bild im Bergischen: „In jedem Siefen,
der im Sommer Wasser führte, war auch ein Widder.“ Es brauchte nur
etwas Fleißwasser, einen Höhenunterschied (maximal 50 Meter) und
Metallverrohrung. Dann schaffte der Widder über eine Entfernung bis
zu 500 Metern zuverlässig Wasser in einen Vorratsbehälter,
ausreichend, um gut 30 Haushalte dauerhaft mit Frischwasser zu
versorgen– ganz ohne Strom.
‚Heute sind die hydraulischen Wasserförderer hierzulande so gut wie
verschwunden. „In Afrika werden sie noch oft eingesetzt“, erzählt
Henner Reck vom Geschichtsverein, der froh ist, noch einen
„bergischen Widder“ gefunden zu haben. Im Westerbacher Siefen
versorgte er den Weiler Oberkollenbach bis nach dem Zweiten Weltkrieg
mit Wasser. Für einzelne Häuser blieb er sogar bis 1979 im
Pumpenhäuschen in Betrieb. „Vor gut 20 Jahren hat „Hinz“
Müller den dort aus dem Schlamm geborgen“, weiß der
Geschichtsverein, „und verlangte 50 Mark dafür, als wir ihn später
haben wollten“.
Nun hat der Geschichtsverein die historische Pumpe für die neue
„Sülzterrasse“ gleich neben der Radstation gespendet. Hier hat
die IG Kürten auf einer von der Gemeinde zur Verfügung gestellten,
ungenutzten Rasenfläche einen schön angelegten Platz mit
Sitzgelegenheit und Blick auf die Kürtener Sülz und den Widder
geschaffen. An passendem Ort erinnert er nun an eine bergische
Geschichte, die zwischen 1810 und 1867 am Westerbach begann.
„Für das Projekt Sülzterrasse hat sich die IG Kürten im Rahmen
des Regionalbudgets von LEADER Bergisches Wasserland beworben. Die
Kosten in Höhe von rund 16.000 Euro übernahmen das Land
Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der
Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes“, freute sich Tobias Garstka, Vorsitzender der IG
Kürten. Die Pflege des Platzes übernimmt die Gemeinde.
- Susanne Schröder
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Susanne Schröder aus Bergisch Gladbach |
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