Es ist Frühling…
und es gibt doch kein Futter für die Bienen

Eine üppig blühende Wiese voller Löwenzahn, der aber leider bei den kühlen Temperaturen derzeit für die Bienen wertlos ist. Foto: Heike Kaschytza
  • Eine üppig blühende Wiese voller Löwenzahn, der aber leider bei den kühlen Temperaturen derzeit für die Bienen wertlos ist. Foto: Heike Kaschytza
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Kürten. Nun ist der April vorbei, die Wiesen sind mit den gelben Blüten des Löwenzahns übersäht und auch die Kirschen blühen. Eigentlich ist zur Kirschblüte die Zeit, an dem die Imker den Bienenvölkern eine zusätzliche Beute (Bienenkiste), den sogenannten Honigraum aufsetzen. Für die Bienen ist die Kirsche die erste wichtige Trachtpflanze im Bienenjahr. Mit deren Nektar füllen sie ihre Nahrungsvorräte massiv auf und verarbeiten ihn zu Honig, den der Imker später ernten möchte.
In diesem Jahr aber kämpfen die Bienen trotz der blühenden Wiesen und Bäume ums Überleben. Das liegt einerseits daran, dass die Futtervorräte aus dem Winter nun aufgebraucht sind und durch die Bruttätigkeit – ein Bienenvolk wächst zurzeit täglich um mehrere tausend Bienen an – viel Nahrung verbraucht wird. Andererseits können die Bienen aber bei den kühlen Temperaturen und bei Regen nicht so intensiv Nahrung herbeischaffen, wie es nötig wäre, um den täglichen Bedarf zu decken. Und als wäre das noch nicht genug, so sondern viele Trachtpflanzen wie z.B. der Löwenzahn ihren Nektar erst ab einer Temperatur von mehr als 15 °C überhaupt ab. Das bedeutet, selbst wenn die Bienen bei trockenem Wetter ausfliegen können, finden sie bei kühleren Temperaturen in den Blüten keinen Nektar, den sie sammeln können.
Hier müssen die Imker jetzt besonders aufmerksam sein und die Futtervorräte ihrer Bienenvölker engmaschig prüfen - und nötigenfalls ergänzen. Insgesamt entwickeln sich derzeit im Durchschnitt die Bienenvölker auch nur relativ langsam.
Aus diesem Grund, aber auch, weil durch das Wachstum der Völker nun auch der sogenannte Schwarmtrieb zunimmt, treffen sich einige Mitglieder des Bienenzuchtvereins Bechen e.V. ab dem 2. Mai wöchentlich am Lehrbienenstand in Kürten-Weier, um die vereinseigenen Völker zu kontrollieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei eben auf der Futterkontrolle, der Volksentwicklung und bald auch auf der Kontrolle, ob das Volk schwärmen möchte. Das Schwärmen ist ein natürlicher Vorgang, der der Vermehrung der Völker dient. Das Bienenvolk „zieht“ sich eine neue Königin und kurz bevor deren Metamorphose abgeschlossen ist und sie schlüpft, schwärmt die alte Königin mit etwa der Hälfte der Bienen und etwas Futter ab, um sich ein neues Zuhause zu suchen. Das ist natürlich nicht im Sinne des Imkers, der dem durch z.B. die kontrollierte Bildung von Ablegern zuvorkommen möchte. Die Völker und auch die Ableger, die demnächst gebildet werden, dienen als Anschauungsmaterial für den Jungimkerkurs, der mit dem 1.Praxistag durchgestartet ist. Interessenten sind herzlich willkommen, den Mitgliedern bei der Völkerkontrolle über die Schulter zu schauen. Treffzeit ist jeweils dienstags gegen 18 Uhr.
Weitere Infos zum BZV Bechen e.V. und auch zum Jungimkerkurs (Einführung in die Bienenhaltung) finden auf www.bienezuchtverein-bechen.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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