Geplante Erddeponie sorgt für Aufregung
Wieso ausgerechnet an diesem Standort?

Nach Auskunft der Anwohner sollen an der Innenseite der Kurve Haltebuchten entstehen. Ob dadurch eine gute Einsicht in den Verkehr ermöglicht wird? Foto: König
  • Nach Auskunft der Anwohner sollen an der Innenseite der Kurve Haltebuchten entstehen. Ob dadurch eine gute Einsicht in den Verkehr ermöglicht wird? Foto: König
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Kürten (hh). Die Diskussion um die geplante Erddeponie in Höchsten reißt nicht ab. Nachdem bereits Willi Meyer von der Interessengemeinschaft Bechen sowie Bürgermeister Willi Heider ihre Standpunkte dargelegt hatten (wir berichteten), melden sich nun auch Anwohner zu Wort.
Stellvertretend für eine Gemeinschaft von rund 20, um Aufklärung bemühten Anwohnern äußert Bürgerin Yvonne König ihren Ärger über die Pläne, die demnächst von der Kreisverwaltung verabschiedet werden sollen. Ein wesentliches Problem anerkennt sie etwa in der beabsichtigten Einrichtung der Haltebuchten. „Es existiert ja ein Gutachten, das Ausweichbuchten vorsieht, die die geplante Aufhebung des momentanen Verbots zur Einfahrt von der B 506 Richtung Deponie gerechtfertigt. Laut Gutachten soll für die Ausbuchtungen, die zudem auf der gleichen Seite liegen, ausschließlich städtischer Grund genutzt werden. Durch diese Haltebuchten sollen LKW dann die Kurve einsehen können“, schildert König die Bestrebungen, fügt jedoch an: „In dieser Kurve steht jedoch ein Haus, es gibt einen leichten Anstieg und es existiert eine Hecke, so dass aufgrund dieser Sichthindernisse LKW-Fahrer überhaupt nicht erkennen können, ob sich Gegenverkehr nähert, also ob die Fahrbahn frei ist. Interessant ist auch, dass sich der Gutachter zur Dokumentation und Präsentation der vermeintlichen Einsehbarkeit in vorangegangenen Beiratssitzungen seine Fotos in dieser Kurve von der Gegenfahrbahn aufgenommen hat. Da fühlt man sich schon ein wenig veräppelt. Die geplanten Haltebuchten sind jedenfalls definitiv keine Lösung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Beseitigung des Engpasses.“
Neben möglichen Einschränkungen für Fußgänger in der Zufahrtsstraße und mutmaßlichen Problemen bei der Parkplatzsuche bemängelt Yvonne König zudem die voraussichtlich unkontrollierte Nutzung der Deponie. „Wir haben gehört, dass es keine Kontrollen geben soll, wie viele LKW die Deponie anfahren und was abgekippt wird, obwohl ja ausschließlich unbelasteter Erdaushub geplant ist. Außerdem ist es ärgerlich, dass LKW die Straße jetzt bereits verbotenerweise aus Richtung Waldmühle nutzen, was wir mit Fotos belegen können. Das wird dann einfach noch mehr Verkehr.“ Auch ein LKW-Rückstau bis zur Ortsmitte auf der B 506 kann nicht ausgeschlossen werden.
Alle Anwohner vermissen ferner Informationen, warum ausgerechnet Höchsten als attraktiver Standort für die Errichtung einer neuen Erddeponie ausgewählt wurde. „Angeblich sollen rund 20 andere Standorte geprüft worden sein. Wir wissen aber bis heute nicht, welche Standorte das sind und warum sie als nicht geeignet eingestuft wurden respektive warum unser Platz plötzlich das Nonplusultra ist. Es bleibt daher viel Raum für Spekulationen.“
Yvonne König und ihre Mitstreiter befürchten, dass die Entscheidung trotz der stetigen vorgebrachten Kritik der Anwohner zur Errichtung der Deponie bereits zum Ungunsten der Anwohner gefallen ist. „Es ist jedoch unsere Pflicht und Aufgabe, unsere Standpunkte darzustellen und auf wahrscheinliche Probleme hinzuweisen.“

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RAG - Redaktion

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