Spielstraße verändert - Bürger wehren sich
Parkplätze, die keiner will
Quasi über Nacht entstanden sieben neue Parkplätze. Statt Jubel gibt´s nun Ärger. Der Grund: Für eine Initiative wird die Lebensqualität in der Würselener Straße durch diese Verwaltungsmaßnahme stark beeinträchtigt.
von Hans-Willi Hermans
Braunsfeld. Eine grüne Oase, schnuckelige Reihenhäuser, spielende Kinder, entspannte Gespräche mit den Nachbarn, Spaziergänge – all das war bis Anfang Februar in diesem Teil der Würselener Straße noch problemlos möglich. Doch dann gab die Stadt überraschenderweise sieben Parkplätze frei in der Sackgasse – auch „Stadtdorf“ genannt –, auf Flächen, die vor 20 Jahren noch durch Poller abgegrenzt waren und seither nicht genutzt wurden. Dagegen setzt sich nun eine Initiative zur Wehr.
„Wir sehen durch die Freigabe jener Parkplätze die Sicherheit und Lebensqualität aller Anwohner in Gefahr und die Wohnqualität im Stadtdorf unnötig beeinträchtigt“, schreibt die Initiative, die nach eigenen Aussagen 360 Unterschriften für die Wiederherstellung des alten Zustands gesammelt hat. Und weiter: „Parkende Autos und der damit verbundene Verkehr schreiben vor, wie das Leben drumherum abzulaufen hat.“ Das durch die diversen Lieferdienste bereits enorm gestiegene Verkehrsaufkommen werde durch die Parkplatzsuche der ständig durchfahrenden Autos noch einmal deutlich gesteigert.
In seiner Antwort auf die Beschwerde erläutert das Amt für Verkehrsmanagement, dass es sich bei der Straße um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt, in dem „ausreichend Vorsorge zur Unterbringung des ruhenden Verkehrs getroffen werden“ müsse. Das sei das „Geschäft der laufenden Verwaltung“.
Diese Begründung reicht der Lindenthaler Bezirksvertretung allerdings nicht. Sie bittet die Verwaltung auf Antrag der Grünen-Fraktion, „nachvollziehbar“ darzustellen, weshalb bei einem Anteil von jetzt schon 33 öffentlichen Autoparkplätze in anderen Teilen der Würselener Straße und 300 öffentlichen Stellplätzen in der Umgebung die genannten sieben Parkplätze zur Versorgung der Anwohner notwendig sind. Immerhin stünden ihnen ja allein drei Tiefgaragen zur Verfügung.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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