Gesang und Gebete für Gleichberechtigung
30 Frauen folgen Aufruf zum Protest

Ausgestattet mit Kerzen, Fackeln und Taschenlampen und mit männlicher Unterstützung versammelten sich rund 30 Frauen vor St. Severin, um gemeinsam für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche zu beten. | Foto: Sandra Sonntag
  • Ausgestattet mit Kerzen, Fackeln und Taschenlampen und mit männlicher Unterstützung versammelten sich rund 30 Frauen vor St. Severin, um gemeinsam für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche zu beten.
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Lindlar - (son) Unter dem Motto „Wir beten für eine frauengerechte und
zukunftsfähige Kirche“ versammelten sich rund 30 Frauen und zwei
Männer vor dem Portal der Kirche St. Severin in Lindlar. Sie waren
dem Aufruf der katholischen Frauen im Dekanat Wipperfürth gefolgt,
mit dieser Demonstration die Forderung der katholischen Frauen
Deutschlands (kfd) nach mehr Gleichberechtigung innerhalb der
katholischen Kirche zum Ausdruck zu bringen.

Angelehnt an die monatlich stattfindenden Montagsgebete der kfd Köln
vor der Kirche Groß St. Martin wurde auch in Lindlar gemeinsam
gesungen und gebetet. Organisiert hatten die Aktion Walli Hümbs, Iris
Röttgen-Remshagen und Martina Dammüller von der kfd Süng.

„Wir wollen die Rolle der Frauen in der Kirche stärken und fordern
den Zugang zu allen Weiheämtern“, erklärte Walli Hümbs. Ihr
Ehemann Roman unterstützt die Initiative, auch im Hinblick auf die
Situation verheirateter Männer: „Es kann einfach nicht sein, dass
es im 21. Jahrhundert immer noch nur ein paar wenige Männer sind, die
in der katholischen Kirche die Macht haben, ihre Vorstellungen
durchsetzen und unzählige Frauen und Männer dadurch von vielen
Aufgaben ausschließen“.

Antonia Lechner vom Vorstand des Dekanatsbereiches Wipperfürth
betonte, man wolle mit gegenseitiger Wertschätzung und auf Augenhöhe
mit den Verantwortlichen der Diöszese sprechen und die Forderungen
diskutieren. Eines sei jedoch klar, so die Beteiligten: „Die
Benachteiligung von Frauen muss sich endlich ändern!“

Unter dem Motto „Frauen, worauf wartet ihr?“ hatte die kfd bereits
im vergangenen Herbst zu einer deutschlandweiten Aktionswoche
aufgerufen. Bei zahlreichen Demonstrationen waren Frauen auf die
Straße gegangen und formulierten ihre Forderungen nach mehr
Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. Als sichtbares
Symbol tragen die Unterstützer der Bewegung seither das sogenannte
„Purpurkreuz“ in Form eines kleinen Ansteckers. Die Position, dass
eine wirkliche Erneuerung der Kirche Jesu Christi nur gelingen könne,
wenn Frauen alle Dienste und Ämter offenstehen, war von der
kfd-Bundesversammlung im Juni 2019 einstimmig beschlossen worden. Was
die kurzfristigen Erfolgsaussichten ihrer Initiative angeht, sind die
Lindlarer Organisatorinnen eher skeptisch: „Aber wir hoffen auf mehr
Wahrnehmung in der Öffentlichkeit“, so Walli Hümbs. Irgendwann, so
hofft sie, werde sich die Strategie der kleinen Schritte auszahlen.
Denn das Ziel ist klar: „Irgendwann sollen auch Frauen in der Kirche
ihre Berufungen leben können“, so Antonia Lechner.

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RAG - Redaktion

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