Präsentation der Ergebnisse
Alte Ratsprotokollbuch transkribiert

Wolfgang Schellberg, Norbert Wegerhoff, Anne Scherer, Friedhelm Servos (v.l.) haben ihre Werke dem Gemeindearchiv Lindlar, Doris Kisters (rechts), zur Verfügung gestellt. | Foto: Wolfgang Rausch
  • Wolfgang Schellberg, Norbert Wegerhoff, Anne Scherer, Friedhelm Servos (v.l.) haben ihre Werke dem Gemeindearchiv Lindlar, Doris Kisters (rechts), zur Verfügung gestellt.
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Lindlar - (wr) „Das Gesuch, des wegen Diebstahls und Landstreicherei
internierten Heinrich Weber, um Gewährung der Reisekosten nach
Amerika wurde abgelehnt weil gegen dessen Rückkehr keine Gewähr
geleistet werden könnte“ ist ein Eintrag zum Schmunzeln, im
original Ratsprotokollbuch aus den Jahren 1846 bis 1889.
Hobby-Historiker, Norbert Wegerhoff, hat während seines
sechsmonatigen Praktikums im Gemeindearchiv Lindlar das erste
Ratsprotokollbuch transkribiert und der Öffentlichkeit, im
Sitzungssaal „Altes Wasserwerk“ , präsentiert und zugänglich
gemacht.

Damit hat er ein wertvolles Zeugnis Lindlarer Geschichte, ein über
700 Seiten in deutscher Kurrentschrift verfasstes Buch, für die
Allgemeinheit lesbar gemacht und an das Gemeindearchiv übergeben. Die
Einträge im Ratsprotokollbuch beginnen 1846, weil eine neue
Gemeindeordnung die bis dahin gültige französische ablöste,
Bürgermeister oder Ratsmitglieder mussten ab diesem Zeitpunkt
Protokoll führen, erklärt Norbert Wegerhoff.

Eine besondere Herausforderung war für ihn, die sehr unleserliche
Handschrift von Bürgermeister Wilhelm Hofstadt, im Amt von 1851 bis
1890. Themen der Ratsmitglieder waren unter vielen, der Baubetrug an
der Schule in Frielingsdorf, man hatte an Zement gespart oder ein
neuer Polizist hatte das Standgeld der Aussteller auf der Kirmes
unterschlagen. „Demokratie existierte damals nicht, es galt das
Dreiklassen-Wahlrecht. Adlige und Großgrundbesitzer hatten die
Macht“, erklärte Norbert Wegerhoff.

Darüber hinaus wurden dem Gemeindearchiv mehrere transkribierte
Kirchenbücher für die Recherchen der Ahnen- und Familienforscher zur
Verfügung gestellt, so haben Anne Scherer und Friedhelm Servos die
Hohkeppeler Kirchenbücher, zwischen 1736 und 1830, und die
Frielingsdorfer umgeschrieben.

Wolfgang Schellberg transkribierte die Heirats-, Tauf- und
Sterbeurkunden aus Gimborn bis 1932 und Dokumente aus Wipperfürth und
Gummersbach.

Interessierte, die diese Bücher einsehen möchten, können sich an
Doris Kisters im Gemeindearchiv Lindlar 0 22 66/9 64 00 wenden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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