Lenkeler Bessemsbenger Orden
Der neue Ordensträger heißt Günter Fahlenbock
Lindlar - (wr) „Wir wollen ein gleichwertiges Programm für alle und deshalb
die eigentliche feierliche Verleihung in den Vordergrund rücken“,
erklärte Joachim Stüttem, der Präsident der Karnevalsgesellschaft
Lindlar, anlässlich der 41. Bessemsbenger Ordens-Verleihung an
Günter Fahlenbock in der Lang Akademie im Industriepark Klause.
Aus diesem Grund wurde die Verleihung erstmals ohne großes Programm
im Anschluss durchgeführt, jedoch intonierten die „Zuckerpuppen“
zu Beginn das zutreffende Lied „Bin nur ne kölsche Jung“ und
ernteten großen Applaus.
Vor 41 Jahren hatten Egon Reisig und Manfred Kümper die Idee, jedes
Jahr eine Person zu ehren, die es versteht, im privaten und
beruflichen Bereich das Leben mit Witz und Humor zu meistern und sich
uneigennützig für das Allgemeinwohl und die gute Sache einsetzt.
Seitdem wird das Lindlarer Bundesverdienstkreuz von der
Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Lindlar vergeben - der Humor steht
nach den vielen Jahren allerdings nicht mehr im Mittelpunkt.
Das Ordensgremium, bestehend aus Bürgermeister, Pastor, Fraktionen
und den großen Vereinen der Gemeinde sowie einigen ehemaligen
Ordensträgern, schlägt vor und wählt den Ordensträger in geheimer
Wahl.
Die Bezeichnung „Bessemsbenger Orden“ bezieht sich auf den
früheren Abbau der Grauwacke in Lindlar und den Verkauf von selbst
gebundenen Besen aus Birkenreisig im Winter, der dann die einzige
Einnahmequelle der verarmten Bevölkerung darstellte, da im Winter
nicht im Steinbruch gearbeitet werden konnte.
Der letztjährige Ordensträger Rolf Müller hielt traditionsgemäß
die Laudatio, nachdem er seine goldene Kette - mit zwei gekreuzte
Reisigbesen und dem Gemeindewappen versehen- abgegeben und Joachim
Stüttem sie Günter Fahlenbock überreicht und umgehängt hatte.
„Er war der kaiserliche Läufer in seinem Heimatort Scheel, seine
Eltern besaßen das einzige Telefon und er musste immer alle an den
Apparat holen“, berichtete Fahlenbocks Freund Rolf Müller. Günter
Fahlenbock ist seit rund 40 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr
Scheel und im Karneval rund um Frielingsdorf stark engagiert. Er war
Büttenredner bei der Kajuja, 25 Jahre Sitzungspräsident - und für
alles zuständig. Als Vorsitzende von „Sport vor Ort“ haben er und
sein professionelles Team es geschafft, 1,3 Millionen Euro zu sammeln,
so dass mit Rasenplatz und Sporthalle die neue Sportanlage gebaut
werden konnte.
„Günter fährt Bürgerbus, moderiert Veranstaltungen und sein
größtes Hobby sind seine fünf Enkelkinder. Bleib wie du bist“,
betonte Rolf Müller. „Die Bessemsbengers Ordensträger sind
Lindlars „Hall of fame“. „Die Jury hat eine gute Wahl getroffen,
Günter hat den Schalk im Nacken und mit ihm kommt man immer auf einen
Nenner. Wenn es ihn nicht gäbe müsste man ihn erfinden“, so
Bürgermeister Dr. Georg Ludwig.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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