Advent im Museum
Großer Andrang in Lindlar
Lindlar - Selbst bei trübem Wetter, es nieselte immer mal wieder ein bisschen
und es war kalt, lockte der Adventsmarkt sehr viele Besucher in das
Freilichtmuseum nach Lindlar. Schon gegen Mittag waren die Parkplätze
knapp, die Wartenden standen Schlange bis zur Hauptstraße. „Wir
haben zwei Wiesen als Parkplätze zur Verfügung, die normalerweise zu
dieser Jahreszeit festgefroren sind, aber bei diesem Matsch nicht
benutzt werden können“, erklärte die Verantwortliche, Miriam
Fauler, „rund 500 Autos haben einen Platz gefunden, die nächsten
müssen warten bis etwas frei wird.“
Aber nicht nur auf dem Parkplatz vor dem Nordtor war der Matsch ein
Thema, warmes und festes Schuhwerk war auch auf den Wegen im
Freilichtmuseum von großem Vorteil.
Groß und Klein schlenderte gemütlich über das Gelände des
Freilichtmuseums, schaute neugierig in die historischen, weihnachtlich
dekorierten Gebäude und blieb an den zahlreichen Ständen von über
60 Ausstellern stehen, die mit Ge-
schenkideen und Köstlichkeiten ins Museum lockten.
„Advent, Advent ein Lichtlein brennt…“ musste Luk aus Köln-
Ehrenfeld aufsagen, um vom Nikolaus Süßigkeiten und Obst zu
bekommen.
„Wir sind zum dritten Mal im Freilichtmuseum, besonders toll ist,
dass hier fast alles im Freien passiert. Das ist nicht so langweilig
wie in anderen Museen“, findet der neunjährige Besucher. Wer noch
das eine oder andere Geschenk suchte, wurde bei der großen Auswahl
sicher fündig. Handgefertigte Erzeugnisse wie Schmiedeartikel,
Töpferware oder Strickwaren wurden angeboten. Lichterschmuck oder
Weihnachtsdeko aus Holz, Glas, Wolle, Filz oder Leder machen sich am
Baum genauso gut wie darunter. Die Erwachsenen drängelten sich um den
Tisch des Johanniter-Waldkindergartens aus Lindlar, die Eltern,
Pädagogen und Kinder der Kita haben zusammen gebastelt und stellten
ihre Tassen, Gestecke und Sterne zum Verkauf aus.
„Wir realisieren mit den Erlösen einige Projekte, so haben wir
letztes Jahr ein Tipi-Zelt für die Kinder anschaffen können“,
erzählt Christian Reif, der Vorsitzende des Elternrates.
Für Feinschmecker gab es Vielerlei von Honig über traditionelles
Weihnachtsgebäck bis zu Deftigem wie Käse oder heimischem Wildbret.
„Wir haben eine Lehr-DVD erstellt mit 15 Rezepten für natürliches
Backen und ich biete für Interessenten dazu Backkurse an“, betonte
Museumsbäcker Stefan Klug. Bei ihm gab es Bergischen Stollen und
Kuchen aus dem Holzofen.
Auch die Hauswirtschafterinnen ließen sich beim weihnachtlichen
Kochen und Backen über die Schulter schauen.
Glasblasen, im Anbau der Zehntscheune, und Wäschepflege wie früher
wurden präsentiert. Rund 900 Grad heiß muss das Glas sein, um es in
Form bringen zu können, erklärte der Kunstglaser. Außerdem zeigten
und erklärten Seiler, Schmied und Bandweber ihre alten Handwerke.
Überall wurde der Wandel des Weihnachtsfestes zwischen 1800 und 1960
deutlich. Der ideale Ort, um sich aufzuwärmen oder Leute zu treffen,
bei einem Glühwein oder Kinderpunsch, war die gemütliche und
weihnachtlich dekorierte Museumsgaststätte, wenn man einen der
begehrten Sitzplätze bekam.
Die Jagdhornbläsern aus Engelskirchen, die Lindlarer
Flötenmusikanten, der Chor d´accord aus Köln-Nippes und zauberhafte
Drehorgelmusik sorgten für ein abwechslungsreichen Musikprogramm mit
weihnachtlichen Liedern, zwischen Schwedenfeuern der Mitarbeiter des
Regionalforstamtes Bergisches Land.
Die Kinder konnten sich auf etliche spannende Mitmach-Aktionen freuen.
In der Weihnachtswerkstatt wurde allerlei gebastelt - von Kerzen aus
Bienenwachs über Glassterne bis hin zu bedruckten Tragetaschen. Auch
die Waldschule arbeitete und bastelte mit Naturmaterialien.
Wer gerne spannenden Geschichten lauscht und sich in eine andere Welt
entführen lässt, war bei den Märchenerzählerinnen gerade richtig.
Zusätzlich gab das Papiertheater „Papirniks“ einige Stücke zum
Besten.
- Wolfgang Rausch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.