328 potenzielle Stammzellenspender
Hilfe für den erkrankten Ricardo

Shawn Klug (l.) und Sebastian Graul haben eine Initiativgruppe gegründet, um ihrem Freund Ricardo zu helfen. | Foto: Wolfgang Rausch
  • Shawn Klug (l.) und Sebastian Graul haben eine Initiativgruppe gegründet, um ihrem Freund Ricardo zu helfen.
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Lindlar - (wr) „Wir sind überglücklich, denn Ricardo wurde ein passender
Spender gefunden! Die Registrierungsaktion findet trotzdem statt, wir
sind jetzt erst recht motiviert möglichst viele Spender aufzunehmen,
um auch anderen Patienten eine zweite Chance auf Leben zu
ermöglichen“, freuen sich Sebastian Graul und Shawn Klug. Mit
weiteren Freunden haben die beiden eine Initiativgruppe gegründet,
die gemeinsam mit der Deutschen Knochemarkspender-Datei (DKMS) eine
Registrierungsaktion in Lindlar organisiert, um ihrem an Leukämie
erkrankten Freund Ricardo zu helfen.

„Wir kennen Ricardo alle seit der Schulzeit. Sein Schicksal hat uns
wachgerüttelt. Wir machen die Aktion in erster Linie für unseren
Freund, aber auch für jeden anderen Patienten, der diese Hilfe
dringend benötigt.“

Seine Freunde kennen Ricardo (er möchte nicht seinen Nachnamen
genannt sehen) bereits seit der Zeit in der Realschule Lindlar. Sie
beschreiben ihn als einen liebenswerten jungen Mann, der selbst in den
schlimmsten Situationen noch lachen kann. Er sei ein „richtiges
Stehaufmännchen“.

Nach der Schulzeit ist Ricardo nach Bremen gezogen, um eine Ausbildung
als Koch zu beginnen. Noch während der Probezeit erkrankte er
unerwartet an Leukämie; er befindet sich zurzeit in einem Krankenhaus
in Bremen.

Der 21-Jährige kann nur überleben, wenn es einen Menschen mit nahezu
identischen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist.
Nun wurde ein Spender gefunden. Ricardo will kämpfen, denn er hat
noch viel vor, will seine Ausbildung fortführen, Zeit mit seiner
Freundin verbringen und Karneval feiern.

Seine Freunde und Vereinskameraden aus der Karnevalsgesellschaft
möchten ihm diese Wünsche erfüllen.

Ob man als Spender in Frage kommt, kann erst nach einem einfachen Test
ermittelt werden.

Mit einem Wattestäbchen nimmt man Abstriche von der Wangenschleimhaut
und sendet diese samt ausgefüllter Einverständniserklärung an ein
Labor.

Nach der Registrierung stehen die Gewebemerkmale für die Suche von
Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung.

328 potenzielle Stammzellen-Spenderhaben haben sich im Severinushaus
in Lindlar registrieren lassen.

Sollten jemand der passende Spender für einen Patienten sein, nimmt
die DKMS Kontakt mit dem potenziellen Spender auf. In rund 80 Prozent
der Fälle werden die Stammzellen der Blutbahn entnommen.

Es ist keine Operation notwendig.

Bei dieser Methode wird dem Spender unter Vollnarkose aus dem
Beckenkamm fünf Prozent seines Knochenmarks entnommen.

Innerhalb von zwei bis vier Wochen regeneriert sich das Knochenmark
beim Spender.

Ricardos Freunde von der Karnevalsgesellschaft Lindlar bedankten sich
bei der Spenderaktion bei allen Helfern der Registrierungsaktion und
bei allen Spendern mit selbstgebackenem Kuchen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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