NS-Geschichte im Bergischen Land
Indoktrination, Verfolgung

Titelmotiv der Publikation: Hitlerjunge in Waldbröl um 1933; das Bild stammt das aus der Sammlung des LVR-Freilichtmuseums Lindlar. | Foto: LVR-Freilichtmuseum Lindlar
  • Titelmotiv der Publikation: Hitlerjunge in Waldbröl um 1933; das Bild stammt das aus der Sammlung des LVR-Freilichtmuseums Lindlar.
  • Foto: LVR-Freilichtmuseum Lindlar

Region. Eine neue Publikation zur Aufarbeitung der NS-Geschichte des Bergischen Landes ist erschienen. Ihr Titel: „Indoktrination. Unterwerfung. Verfolgung - Aspekte des Nationalsozialismus im Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg-Kreis“. Herausgegeben wurde der Band vom LVR-Freilichtmuseum Lindlar, dem Förderverein des Museums und dem Geschichtsverein Rösrath.

28 Autor*innen

28 Autorinnen und Autoren aus Museen, Archiven, Forschungsstellen, Schulen und Geschichtsvereinen setzen sich mit der Zeit der Gewaltherrschaft im Bergischen Land auseinander.

Die Beiträge beleuchten anhand lokaler und regionaler Beispiele die vielfältigen Aspekte des Nationalsozialismus. Die nationalsozialistische Ideologie bestimmte fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens.

SchrittweiseIndoktrinierung

Anhand historischer Quellen bieten die Beiträge Einblick in die Mechanismen der schrittweisen Indoktrinierung der Gesellschaft. So lässt sich in der Schulchronik der ehemaligen Volksschule aus Waldbröl-Hermesdorf exemplarisch nachvollziehen, dass die Einflussnahme auch vor den Kleinsten nicht Halt machte.

Auch die Propagierung bestimmter Rituale und Rollenbilder im völkisch-rassistischen Sinne wird beleuchtet. „Da zu vielen Inhalten bisher kaum Erkenntnisse vorlagen, mussten die Autorinnen und Autoren oftmals umfangreiche Grundlagenrecherchen leisten“, betont der Leiter des LVR-Freilichtmuseums Lindlar, Michael Kamp.

Schiefeling und Stockhausen

Berichte über Einzelschicksale von Betroffenen komplettieren das Bild. So zum Beispiel über Edmund Schiefeling, Herausgeber der Zeitung Bergische Wacht, der Widerstand leistete und zeitweise zum Exil gezwungen war, sowie Gertrud Stockhausen, Mutter des Komponisten, die Opfer der systematischen Ermordung von Menschen mit Behinderungen wurde, in der Terminologie der Nationalsozialisten „Euthanasie“ genannt.

Aufarbeitung derNS-Geschichte

Die Publikation versteht sich als Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Geschichte, deren Erforschung in vielen Bereichen noch lange nicht abgeschlossen ist.

Das 360 Seiten umfassende Buch kann im Laden des Lindlarer Freilichtmuseums, über den Buchhandel oder via Postversand erworben werden.

Herausgeber sind Frederik Grundmeier, Michael Kamp, Robert Wagner; ISBN: 978-3-932557-18-7

Infos unter www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de, freilichtmuseum-lindlar@lvr.de, 0 22 66/47 19 21 11 sowie 01 52/09 31 46 54

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.