Was Erna Schabiewsky in Wallung bringt
Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer präsenti ...

Mit Hut und Handtasche begeisterte Erna Schabiewsky, alias Ulrike Böhmer, das Publikum im Severinushaus. | Foto: Sandra Sonntag
  • Mit Hut und Handtasche begeisterte Erna Schabiewsky, alias Ulrike Böhmer, das Publikum im Severinushaus.
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Lindlar - (son) „Kirche könnte so schön sein, wenn nur die Leute nicht
wären!“

Erna Schabiewsky nimmt kein Blatt vor den Mund, vor allem nicht, wenn
es um ihre katholischen Glaubensgenossen geht.

Mit sauerländischem Zungenschlag und anschaulicher Gestik
präsentierte die Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer, alias Erna, ihr
neues Programm „Glück auf und Halleluja“ im voll besetzten
Lindlarer Severinushaus.

Zuerst kam sie dabei „in Wallung“ in Bezug auf das verlogene
„Bramborium“, das heutzutage oftmals um die Erst-

kommunion gemacht werde, nur um nach Beendigung der Feierlichkeiten
schnellstens wieder aus der Kirche auszutreten.

Um den Kindern die Heilige Messe als Katechetin näherzubringen,
müsse man heute wohl vorher studieren, obwohl die meisten danach
sowieso nie wieder in die Kirche kämen.

Und auch für den Bericht über den im Sauerland verbrachten
„schlimmsten Karfreitagsgottesdienst ihres Lebens“, der in einem
amüsanten Seitenhieb auf die evangelischen Kollegen mündete, als
sich der vermeintliche katholische Diakon als Laienprediger und
örtlicher Gynäkologe entpuppte, erntete sie viele Lacher.

Die Versuche eines Kaplans, den sonntäglichen Gottesdienst mithilfe
von Schlagertexten aufzupeppen, nahm sie ebenso aufs Korn wie den
zeitweisen Glaubensverlust ihrer Freundin Hilde, die bei einem
Besuches der Sixtinischen Kapelle in Rom eine vermeintlichen
Ähnlichkeit zwischen dem von Michelangelo dargestellten Gott und
„Opa Püschel“ entdeckt hatte.

Nach dem Genuss von fünf Flaschen Eierlikör habe sie ihre Freundin
davon überzeugen können, sich statt auf Gott auf die Heilige Maria
zu konzentrieren: „Das ist das Gute, wenn man katholisch ist, da hat
man im Glauben immer eine Alternative“.

Seit beinahe 30 Jahren reist die gebürtige Iserlohnerin und ehemalige
Gemeindereferentin Ulrike Böhmer als Kirchenkabarettistin durch
Deutschland.

„Wir freuen uns sehr, Ulrike Böhmer wieder einmal hier begrüßen
zu können“, erklärte Michael Hänsch, Mitglied im Pfarrgemeinderat
und Kirchenvor-

stand, „sie ist eine sehr interessante Kirchenkabarettistin, weil
sie immer aktuelle, kirchenrelevante Themen anspricht“.

Bereits zum vierten Mal war die 56-jährige Kabarettistin in Lindlar
zu Gast, der Auftritt gehörte zum Programm der Severinusoktav.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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