Fairer Handel ist der Schlüssel
Lichtbrücke-Mitarbeiter berichten aus Bangladesch

Die Mitarbeiter der Lichtbrücke und der verschiedenen oberbergischen Fair-Trade-Gemeinden engagieren sich für einen weltweit fairen Handel. | Foto: Sandra Sonntag
  • Die Mitarbeiter der Lichtbrücke und der verschiedenen oberbergischen Fair-Trade-Gemeinden engagieren sich für einen weltweit fairen Handel.
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Lindlar - (son) Ausbildung und faire Produktionsbedingungen sind für viele
Menschen in Entwicklungsländern der Schlüssel, um Armut und
Abhängigkeit zu entkommen und ihren Lebensunterhalt bestreiten zu
können. Dabei nachhaltige Hilfe zu leisten, hat sich der Verein
Lichtbrücke aus Engelskirchen zur Aufgabe gemacht. Gemeinsam mit
verschiedenen oberbergischen Fairtrade-Gruppen hatte der Verein zu
einem informativen Abend eingeladen, um vor Vertretern der
Fairtrade-Steuerungsgruppen aus Engelskirchen, Gummersbach und
Lindlar, der Eine-Welt-Gruppe Lindlar sowie interessierten Zuhörern
im Einzelnen über die Projektarbeit in Bangladesch und die
Zusammenarbeit mit der Fair-Trade-Organisation TARANGO zu berichten.

Dabei ging es vor allem um die persönlichen Eindrücke, die Wolfgang
Brückner, Stefan Bepler und Paul Heister im Rahmen ihrer
mehrwöchigen Reise vor Ort sammeln konnten. Zu Beginn gab der
Vorsitzende Brückner einen Überblick über die verschiedenen
Projekte und Partnerorganisationen in Bangladesch. Dabei steht die
Verbesserung der Ausbildungssituation im Fokus. In verschiedenen
Ausbildungszentren können die Männer Berufe wie KfZ-Mechaniker,
Elektroniker, Schweisser oder Mechaniker lernen. Für Frauen gibt es
die Möglichkeit, eine Ausbildung als Schneiderin, Schwesternhelferin
oder in der Batik-Technik zu absolvieren, außerdem werden
Computerkurse angeboten.

Die Initiativen setzen aber bereits viel früher an. In
Vorschul-Projekten werden Kinder aus Familien mit analphabetischen
Familienhintergründen unterrichtet und auf staatliche Schulen
vorbereitet, deren Besuch ihnen sonst nicht möglich wäre. „Als
ehemaliger Lehrer bin ich immer völlig begeistert von dem engagierten
Unterricht“, erzählte Brückner. „Die Lehrerinnen machen dort
einen tollen Job, obwohl sie nicht viel Lohn dafür erhalten“. Eine
weitere Säule der Entwicklungsarbeit ist die Vermittlung von
Kleinkrediten, die eine wichtige Grundlage für die Eigenständigkeit
bilden.

Die bengalische Hilfsorganisation TARANGO hat zum Hauptziel die
Schaffung einer gerechten und armutsfreien Gesellschaft durch
Frauenförderung. 1989 durch die Unternehmerin Yeasmin Koohinoor
gegründet, hat die Organisation seither 18.000 Frauen eine
existenzsichernde Selbständigkeit ermöglicht. Beim Besuch eines
neuen Projektes der Organisation im Distrikt Lalmonirhat, begeisterte
Stefan Bepler und Paul Heister vor allem der enge persönliche Kontakt
und die freundliche Atmosphäre zwischen der Direktorin und den
Frauen. Neben den Trainings und der Ausbildung, wird ihnen durch die
Einrichtung dörflicher Spar- und Kreditgruppen finanzielle
Unabhängigkeit ermöglicht. Nach Beendigung der Ausbildungsmaßnahmen
garantiert TARANGO den Zugang zu nationalen und internationalen
Märkten, wo die Frauen ihre Produkte zu fairen Bedingungen verkaufen
können.

Neben verschiedenen Fair-Trade-Produkten, die im Severinushaus
erworben werden konnten, beeindruckten die Besucher besonders die zur
Veranschaulichung mitgebrachten, fröhlich-bunten Jute-Taschen. Bevor
es im Anschluss an den Vortrag zu einem Erfahrungsaustausch zum Thema
Fair-Trade kam, wies Paul Heister noch einmal darauf hin, wie wichtig
die Arbeit der Lichtbrücke für die Menschen in Bangladesch sei.
Daher freue sich der Verein über Spenden und Mitarbeit jeder Art.
Weitere Informationen unter www.lichtbruecke.com.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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