Heizung spart CO2
Neue effektive Anlage für das Lindlarer Rathaus

Die neue Heizungsanlage des Rathauses Lindlar nutzt Sonne, Luft, Wasser und  Eis. | Foto: Wolfgang Rausch
  • Die neue Heizungsanlage des Rathauses Lindlar nutzt Sonne, Luft, Wasser und Eis.
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Lindlar - (wr) Das Rathaus der Gemeinde Lindlar hat im Frühjahr eine neue
Heizungsanlage erhalten - und die lohnt sich. Das System nutzt als
Energiequellen Sonne, Luft, Wasser und Eis. Bis zu 82 Prozent CO2
werden gegenüber der alten Heizung gespart.

Hinsichtlich der gesetzten Klimaschutzziele wurde die alte Gasheizung
durch eine moderne Eisspeicher-Heizung ersetzt. Das System vereint die
Energiequellen Sonne, Luft, Erde, Wasser und Eis.

„Dahinter steht eine ausgefeilte Technik: Denn nur durch die
Kombination aus Eis-Energiespeicher, Wärmepumpe und einer
intelligenten Steuerung lassen sich gleichzeitig mehrere regenerative
Energiequellen wirtschaftlich nutzen und speichern,“ erläuterte
Harald Käsbach, Gebäudemanager der Gemeinde.

„Getreu unserem Leitbild ‚Lindlar 2020‘ bekennt sich die
Gemeinde Lindlar mit dieser Maßnahme zum Klimaschutz“, so
Bürgermeister Dr. Georg Ludwig. Dass an heißen Tagen im Ratssaal
Altes Wasserwerk und im neuen Anbau die Heizung zur Kühlung wurde,
freute die Teilnehmer.

Aufgrund der CO2-Einsparung hat die Gemeinde Lindlar einen
Bundeszuschuss in Höhe von 200.000 Euro erhalten. Durch die komplette
Anlage (Eisspeicherheizung und Photovoltaik-Kollektoren) entstanden
Kosten in Höhe von 630.000 Euro. Insgesamt ergibt sich eine
jährliche Einsparung von rund 11.700 Euro. Die CO2-Emmision wird sich
über die Lebensdauer um 1.400 Tonnen reduzieren bei einer
Energieeinsparung von fast 352.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Prinzip

Eisspeicher-Heizung

Das Prinzip Eisspeicher-Heizung ist ein mit Leitungswasser gefüllter
unterirdisch eingebrachter Speicherbehälter; man nimmt während der
Sommermonate Wärme auf, die über Solarabsorber aus solarer
Einstrahlung und der Umge-

bungsluft gewonnen wird. Diese wird im Solar-Eis-Speicher
zwischengelagert und für die Heizperiode nutzbar gemacht.

Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird dieser Wärmepuffer sukzessive
aufgebraucht. Die gesammelte Wärme wird dem Speicher entzogen und dem
Gebäude im Heizbetrieb zur Verfügung gestellt. Das Wasser im
Speicher wird bis zum Gefrierpunkt abgekühlt.

Beim Phasenübergang von flüssig zu fest entsteht
Kristallisationswärme, die ebenfalls für das Heizen und die
Warmwasserversorgung verwendet wird.

Ein Wasser-Glykol-Gemisch dient dabei als Übertragungsmedium, das
durch eine hocheffiziente Wärmepumpe transportiert wird.

Die elektrische Energie, die für den Betrieb der Wärmepumpe
benötigt wird, liefert eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 396
Quadratmetern Kollektorfläche; so wird die Wärmepumpe mit
regenerativem Strom zu versorgen.

Mit Ende der Heizperiode setzt ein gegenläufiger Vorgang ein um den
Solar-Eis-Speicher zu regenerieren. Das im Speicher vorhandene Eis
kann in der warmen Jahreszeit nun zur Kühlung verwendet werden.

Die Wärme aus dem Gebäude wird somit in den Speicher transportiert,
das sorgt im Sommer für ein angenehmes Raumklima und taut
gleichzeitig den Speicher auf, so dass dieser im Winter wieder zum
Heizen bereitsteht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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