Museumskita
Regional ausgerichtetes, innovatives Pilotprojekt deutschlandweit bekannt

Vertreter des Kita-Fachbereichs der Johanniter, dem LVR-Freilichtmuseum und dessen Förderverein sowie der bauausführenden Firma im Garten der Johanniter-Museumskita mit Kalksteinrohlingen aus Lindlar im Vordergrund. | Foto: Johanniter-Regionalverband Rhein.-/Oberberg
  • Vertreter des Kita-Fachbereichs der Johanniter, dem LVR-Freilichtmuseum und dessen Förderverein sowie der bauausführenden Firma im Garten der Johanniter-Museumskita mit Kalksteinrohlingen aus Lindlar im Vordergrund.
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Lindlar - Fast ein Jahr nach Eröffnung der Johanniter-Museumskita kamen
mitwirkende Akteure am Pilotprojekt zusammen, um die innovative
Einrichtung angemessen in der Regionalgeschichte zu verorten.

Wenn man an ein Freilichtmuseum denkt, denkt man nicht direkt an eine
Kita. Und dennoch ist das Gelände des LVR-Freilichtmuseums Lindlar
seit Spätsommer vergangenen Jahres Standort einer
Kindertageseinrichtung, die durch ihr nachhaltiges, regional
ausgerichtetes Konzept deutschlandweit bekannt geworden ist. Möglich
war das auch dank der guten Zusammenarbeit der Akteure - neben der
Gemeinde Lindlar und den Johannitern als Kita-Träger vor allem dem
LVR-Freilichtmuseum mit seinem engagierten Förderverein wie auch der
bauausführenden Firma, die das Kita-Gebäude innerhalb von vier Mona-

ten für den operativen Betrieb fertigstellte.

Dass man fast ein Jahr später mit Stolz auf die gemeinsame Leistung
zurückblickt, sieht man nun daran, dass der Eingang der
Johanniter-Museumskita um zwei ausstellungsreife Stücke reicher
geworden ist.

Vom Förderverein wurde ein schwarz-weiß melierter Marmorwürfel
vorgestellt: „Im Garten der Kita liegen bereits große
Kalksteinrohlinge, und nun wollten wir in Erinnerung an das innovative
Projekt in der Region Stein aus Lindlar auch in das Gebäude hinein
bringen“, erklärt Dr. Klemens Krieger, Vorsitzender des
Museums-Fördervereins.

„Direkt hier auf der Anhöhe in Lingenbach verlaufen Schichten aus
Kalkstein, den wir für den Marmor verwendet haben. So spenden wir der
Kita einen Grundstein in klassischer Würfelform - übrigens mit einer
Seitenlänge von zwei Fuß, denn wir möchten den Kindern mit auf den
Weg geben, dass sie mit beiden Beinen im Leben stehen.“

Lindlar als Stadt der Steine, das kennt man. Und die Nachhaltigkeit?
„Die ist im Holzbau enthalten“, sagt Michael Kamp als
LVR-Freilichtmuseumsdirektor.

„Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Holzbauweise bei Gebäuden
in der Region gang und gäbe - die im Übrigen im Gegensatz zum
Massivbau weitaus nachhaltiger ist.“

In dem Kita-Gebäude sind 150 Tonnen CO 2 gebunden. „Entgegen der
landläufigen Meinung konserviert verbautes Holz nämlich den
Kohlenstoff und ist darüber hinaus extrem langlebig, von dem guten
Gebäudeklima mal ganz abgesehen“, so die Baufirma. Und die
spendierte einen Holzring mit einer historischen Timeline einer 110
Jahre alten Eiche, der nun das Foyer der Kita ziert.

Zur Freude von Birgit Kleese, Fachbereichsleitung Kindertagesstätten
der Johanniter, und Museumskita-Leiter Julian Gilsdorf haben die
Kinder sich erklären lassen, dass die Eiche, von der der Baumring
stammt, in ihren Wachstumsjahren seit 1910 von der Kriegszeit über
die Mondlandung bis zur Energiewende in Richtung Nachhaltigkeit 2011
schon vieles still und jenseits vom Trubel erlebt hat.

Die Johanniter-Museumskita betreut 40 Kinder auf dem Gelände des
LVR-Freilichtmuseums Lindlar. Nachhaltigkeit und das Erleben von
Kulturtechniken gehören zu den pädagogischen Schwerpunkten.

Die Kinder erleben, wie Tierhaltung, Ackerbau oder Handwerk in den
vergangenen 200 Jahren praktiziert wurden und erfahren dabei, was für
den Schutz der Umwelt und für den verantwortungsvollen Umgang mit
Tieren, Pflanzen und Klima so wichtig ist.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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