Museum für Ökologie
Viel zu entdecken und erleben im Freilichtmuseum Lindlar

Die Weiße Deutsche Edelziege ist vom Aussterben bedroht und wird im Freilichtmuseum gehalten.  | Foto: Solomia Kratsylo 
  • Die Weiße Deutsche Edelziege ist vom Aussterben bedroht und wird im Freilichtmuseum gehalten. 
  • Foto: Solomia Kratsylo 
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Lindlar - Zur Gründungsgeschichte des LVR-Freilichtmuseums Lindlar gehört von
Beginn an die bewusste Auseinandersetzung mit Fragen der Ökologie,
der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes. Deshalb führt die
Einrichtung den Namenszusatz „Museum für Ökologie und
bäuerlich-handwerkliche Kultur“.
Die allgemeinverständliche Vermittlung der Ziele der Agenda 2030
besitzt einen wichtigen Stellenwert in der Bildungsarbeit des Museums.
So sollen die Besucher nicht nur historisch, kulturell und ökologisch
über das Bergische Land informiert, sondern darüber hinaus für
dringende gesellschaftliche Fragen sensibilisiert werden und
Kompetenzen für ein verantwortungsvolles Handeln in einer
globalisierten Welt entwickeln.

Breites Veranstaltungsspektrum

Dieser Anspruch wird in der Praxis auf vielfältige Weise umgesetzt.
Ein Abwechslungsreiches Bildungs- und Veranstaltungsangebot
präsentiert sich mit einer Mischung aus überlieferten Erfahrungen
und neusten Erkenntnissen für eine klimagerechte Zukunft. So kann das
Wissen früherer Generationen mit praktischem Umweltschutz verbunden
werden.
Das breite Themenspektrum reicht von der naturgemäßen Gartenarbeit
über die Pflege von Obstbäumen bis zur Verwertung der Ernte nach
alten Rezepten.
Wer seinen ökologischen Fußabdruck verringern möchte, findet hier
Infos und Tipps, wie der Alltag ohne großen Aufwand gesund,
klimafreundlich und ressourcenschonend gestaltet werden kann. Mit
Ausstellungen und interdisziplinären Symposien werden Themen und
Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Energiewende und
Mobilität ungeschönt und kontrovers behandelt.

Ökologischer Leitgedanke

Der ökologische Leitgedanke schlägt sich auch in vielen anderen
Bereichen der Museumsarbeit nieder, etwa in der Versetzung des Areals
in den Zustand um 1900 oder in seiner Bewirtschaftung nach
historischem Vorbild. Auch werden ehemals im Bergischen Land
verbreitete Nutztierrassen, wie das Rote Höhenvieh, das Bentheimer
Landschwein oder die Weiße Deutsche Edelziege, im Museum gezeigt.
Darüber hinaus sind für Wildtiere und Wildpflanzen durch die
Rekultivierung des Museumsgeländes wertvolle Lebensräume entstanden.

Nutzpflanzen, die vielfach in Vergessenheit geraten sind, werden im
LVR-Freilichtmuseum Lindlar kultiviert. Die Bergische Gartenarche hat
es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Gemüse- und Blumensorten vor
dem Aussterben zu bewahren, die seit mindestens 1950 im Bergischen
Land angebaut wurden und unterhält einen Archegarten im Museum.
Zusätzlich zeigt der Archäobotanische Schaugarten am Haus Hilden die
Geschichte und die Vielfalt mitteleuropäischer Kultur- und
Nutzpflanzen. In Zusammenarbeit mit vielen Netzwerkpartnern wirkt das
Museum bei der Rettung alter Kulturpflanzen mit.

Recycling statt Abfall

Das Museum trägt zudem in weiteren Bereichen aktiv zum Umweltschutz
bei. Dass im ganzen Museumsgelände keine Abfallbehälter vorhanden
sind, ist eine bewusste Entscheidung. Viele Recyclingmethoden
erfordern neuen Rohstoffeinsatz und hohen Energieverbrauch. Am
wenigsten belastend für die Umwelt ist es, Müll zu vermeiden oder -
noch besser - gar nicht erst entstehen zu lassen. Nach über 20 Jahren
Praxis ist die Akzeptanz für die fehlenden Mülleimer sehr hoch. Die
meisten Besucher nehmen Müll, sofern er entsteht, wieder mit nach
Hause. Viele Familien, die das Museum besuchen, verwenden für ihre
Brotzeit wiederverwendbare Behältnisse.

Agenda 2030

Kernstück des 2015 von den Vereinten Nationen unterzeichneten
Aktionsprogramms „Agenda 2030“ bilden 17 Nachhaltigkeitsziele, die
„Sustainable Development Goals“. Dazu zählen unter anderem die
Förderung inklusiver, gerechter und hochwertiger Bildung,
Geschlechtergerechtigkeit, die Schaffung menschenwürdiger
Arbeitsbedingungen, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie
Maßnahmen zum Klimaschutz.
Berücksichtigt werden dabei erstmals alle drei Dimensionen der
Nachhaltigkeit: Soziales, Umwelt und Wirtschaft.
Ziel der Agenda ist es, die globale Entwicklung sozial, ökologisch
und wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten und so die längst
überfällige Transformation der Volkswirtschaften hin zu einer
deutlich nachhaltigeren und inklusiveren Entwicklung voranzutreiben.
Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten der Welt - von
Entwicklungsländern über Schwellenländer bis hin zu
Industriestaaten gleichermaßen. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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