Lindlarer Klimaschutz
Vieles umgesetzt, vieles wird folgen

Die Photovoltaik-Anlage der Eisspeicherheizung am Rathaus. | Foto: Gemeinde Lindlar
  • Die Photovoltaik-Anlage der Eisspeicherheizung am Rathaus.
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Lindlar - Vor einigen Wochen hat die Lindlarer Gemeindeverwaltung die neue
Eisspeicherheizung des Rathauses vorgestellt, die künftig mehr als 80
Prozent an CO2 einsparen wird. Diese bislang größte energetische
Maßnahme auf Basis von erneuerbaren Energien ist ein Beispiel für
die zahlreichen Klimaschutzmaßnahmen, die von der Gemeinde und ihren
Tochtergesellschaften in den letzten Jahren umgesetzt worden sind:
Eisspeicherheizungen versorgen auch das Wohn- und Geschäftshaus mit
dem Drogeriemarkt an der Kölner Straße sowie ein neues
Zehn-Familienhaus in der Corneliusstraße in Frielingsdorf; beides
Gebäude der gemeindeeigenen Bau-, Grundstücks- und
Wirtschaftsförderungsgesellschaft BGW.

LED-Beleuchtung in Turnhallen, Solarenergie

auf den Dächern

Das 2018 umfassend modernisierte Hallenbad der Sport- und Freizeitbad
Lindlar verfügt seit 2016 über ein klimafreundliches
Blockheizkraftwerk. In drei großen Sporthallen der Gemeinde
(Lennefetalhalle, Scheelbachhalle und Turnhalle Hartegasse) wird seit
Herbst vergangenen Jahres besonders energiesparende LED-Beleuchtung
eingesetzt. Auf zehn Gebäuden der Gemeinde oder ihrer Unternehmen
kommen erneuerbare Energien zum Einsatz: Teils großflächige
PV-(Photovoltaik) Anlagen befinden sich beispielsweise auf den
Dächern des Bauhofs TeBEL, der Voßbruchhalle, des Gymnasiums, der
Hauptschule, von vier Grundschulen Lindlar-Ost und einer Kita.
Wichtigster Partner der Gemeinde beim Thema PV-Anlagen ist die in
Lindlar ansässige Energiegenossenschaft Bergisches Land (EBGL), die
acht der Anlagen betreibt, zwei Anlagen betreibt die BGW.

Kontrolle

Mit dem alljährlich vom Zentralen Gebäudemanagement der Gemeinde
erstellten Energiebericht für alle gemeindlichen Liegenschaften wie
Turnhallen, Schulen, Feuerwehrgerätehäuser und Rathaus steht ein
wichtiges Kontroll- und Steuerungsinstrument zur Verfügung, um
Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Kosten kontinuierlich zu
optimieren. Mittlerweile bezieht die Gemeinde für ihre Gebäude auch
Ökostrom (ohne Neuanlagenquote).

Lückenschluss beim Radweg

Klimafreundlichkeit ist auch das Leitmotiv für die
Mobilitätsprojekte: Noch im Sommer wird der Endausbau des
Agger-Sülz-Radwegs zwischen Lindlar und Overath erfolgen. Darüber
hinaus möchte Lindlar mit der Stadt Wipperfürth einen Radweg als
Nahmobilitätsverbindung schaffen, um eine Lücke zwischen den großen
regionalen Radwegenetzen zu schließen; für dieses
Nahmobilitätsprojekt wollen die beiden Kommunen einen Förderantrag
bei der Regionale 2025 stellen. Außerdem soll eine touristische
Radwegeverbindung zwischen den Orten ausgewiesen werden.

Modellkommune

für ländliche Mobiltität

Mobilität ist ein wichtiger Baustein des neuen
Gemeindeentwicklungskonzepts „Lindlar 2035”: „Lindlar als
Modellkommune für ländliche Mobilität“ lautet hier das Motto.
Begrüßt wird, dass die Verkehrsbetriebe eine Schnellbuslinie von
Köln nach Lindlar einführen möchten, die beispielsweise den
Industriepark Klause besser anbinden soll. Der neue Bahn-Haltepunkt in
Vilkerath wird die Bahnverbindung zur Rheinschiene für Pendler
attraktiver machen. Pläne für eine Busverbindung von Schmitzhöhe
über Hohkeppel nach Vilkerath sind bereits erarbeitet.

Mobilität

Die Gemeinde Lindlar ist seit 2017 Mitglied des Zukunftsnetzwerks
Mobilität des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) und erhofft sich
davon neben fachlicher Beratung auch den Zugang zu Fördermitteln,
etwa für Mobilitätsstationen an den Busbahnhöfen. Wichtige weitere
Akteure in Sachen Nahmobilität sind der Bürgerbusverein sowie der
Verein „Lindlar verbindet“ mit seinem Fahrdienst „Lindlar
mobil“ (Limo). Im Gemeindegebiet gibt es bereits acht öffentliche
Pendlerparkplätze, drei vom Energieversorger BELKAW in Zusammenarbeit
mit dem Rathaus errichtete Elektroladesäulen und einen E-Bike-Verleih
von LindlarTouristik. Das Rathaus setzt ein Elektrofahrzeug als
Dienstwagen sowie ein Elektrofahrrad ein. Weiterer Mobilitätsbaustein
ist die Mitfahrbörse (www.lindlar.de/pendler). Lindlar stellt
außerdem kostenlose Schülertickets für den ÖPNV zur Verfügung.

Info-Veranstaltungen

Die Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde werden unter anderem durch
Info-Veranstaltungen publik gemacht; Themen sind unter anderem
„Heizen mit Holz“, „e-Mobilität für Handwerker“,
„klimafreundliche Beleuchtung“, Energiesparberatung,
Energiesparkurse für Flüchtlinge, Hausmeisterschulung,
Solarkataster, Geothermie, Thermografie, Heizungssanierung und
Verbrauchertipps für den Alltag.

Eine Grundlage für eine Vielzahl von Maßnahmen ist das
Klimaschutzkonzept, das der Gemeinderat 2013 beschlossen hat; dieses
wird seither laufend durch Maßnahmen ergänzt.

„Die Vielzahl unserer Maßnahmen zeigt, dass wir den Klimaschutz
schon seit Jahren sehr ernst nehmen und uns aktiv dafür einsetzen. Es
gibt immer wieder neue Ideen und Vorschläge, die wir prüfen und in
die Tat umsetzen. Neben weniger CO2 sind damit vielfach finanzielle
Entlastungen durch Energieeinsparungen verbunden“, so Bürgermeister
Dr. Georg Ludwig.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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