Sommerfest in Haus Dahl
Bergische Obstsorten, Museumsführung und Musik
Marienheide - Einen besseren Rahmen gibt es kaum als das Museum Haus Dahl mit dem
angrenzenden Kräutergarten und den Obstbäumen auf den Wiesen rund um
das historische Bauernhaus, um interessierten Besuchern die
zahlreichen Obstsorten der Region vorzustellen und den Obstbaumschnitt
anschaulich zu vermitteln.
Dies gelang dem Pomologen Olaf Schriever von der Biologischen Station
Oberberg überzeugend, was man am langanhaltenden Beifall der Gäste
ablesen konnte.
Olaf Schriever beschäftigt sich mit bergischen Obstsorten, die
erfolgreich auf Streuobstwiesen kultiviert werden. Über 300 Jahre
lang haben die Obstwiesen im Bergischen Land der Direktversorgung
gedient. Der Pomologe beschrieb, wie die unzähligen Apfel- und
Birnensorten verarbeitet wurden. Mehrere Zentner pro Familie wurden in
Kupferkesseln gekocht und eingemacht, Apfel- und Birnenkraut
hergestellt. Durch die zunehmende Industrialisierung und Schaffung
neuer Arbeitsplätze brach der Streuobstanbau Mitte der 1950er, Anfang
der 1960er Jahre zusammen.
Streuobstwiesen, die Lebensraum für bis zu 5.000 verschiedene
Tierarten wie seltene Vögel, Säuger und Insekten bieten, wurden
immer mehr abgelöst durch Plantagen.
„Durch Veredelung sind viele verschiedene Sorten über Jahrhunderte
erhalten geblieben. Bei der Veredelung muss man stets rund zehn
Zentimeter über dem Erdboden bleiben, sonst stirbt die Pflanze
früher oder später ab“, erläuterete Schriever.
Die meisten Besucher des Museums Haus Dahl machten von der Führung
Gebrauch und informierten sich über das Alltagsleben der
Bauernfamilien im 19. Jahrhundert.
Im „Backes“, dem historischen Backhaus, gab es eine
Backvorführung durch Museumsbäcker Peter Wiese mit anschließender
Verkostung von frischem Brot und Pflaumenkuchen.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung im Rahmen der
sonntäglichen Kulturzeit von Antje und Johanna Thiele sowie Benjamin
Müllenmeister, besser bekannt als „Trio Maukami“.
Das Museum Haus Dahl ist zum Abschluss dieser Saison nochmals am
Sonntag, 6. Oktober, von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eingeladen wird dann
zur Erntedank-Andacht, traditionsgemäß in der Diele des
Bauernhauses.
- Ulrich Niepenberg
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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