Begegnungsstätte hinter Klostermauern
Das Borromäushaus in Marienheide

Ein stiller Ort der Begegnung: Das zuletzt Mitte der 80er Jahre renovierte Borromäushaus der katholischen Pfarrgemeinde Marienheide. | Foto: Ulrich Niepenberg
2Bilder
  • Ein stiller Ort der Begegnung: Das zuletzt Mitte der 80er Jahre renovierte Borromäushaus der katholischen Pfarrgemeinde Marienheide.
  • Foto: Ulrich Niepenberg
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Marienheide - (un) Um das Jahr 1420 wird Marienheide dem Dominikanerorden zur
Gründung eines Klosters zur Verfügung gestellt. 1433 erhält die
Niederlassung die Bestätigung als Konvent, nachdem zehn Jahre zuvor
die ersten Mönche als Klostergemeinde eingezogen waren. „Ein
Jahrzehnt voll von Sorge und Mühe um den Bau der Kirche und des
Klosters, reich an Opfern und Entbehrungen. Die Mönche mussten
überall selber zugreifen und auch ungewohnte schwere Arbeit
leisten“, so zu lesen in dem Büchlein „Quellen und Forschungen
zur Geschichte des Dominikanerordens“ aus dem Jahre 1935.

Langsam wurde in den folgenden Jahrzehnten an Kirche und Kloster
weitergearbeitet. Später legte ein Brand große Teile in Schutt und
Asche. Ende des 15. Jahrhunderts wütete die Pest in der Umgebung des
Klosters, drang auch in den Konvent ein und raffte einen Mönch nach
dem anderen hinweg. Das Kloster war Anfang des 16. Jahrhunderts rund
80 Jahre nach seiner Gründung so gut wie ausgestorben.

Zahlreiche Unglücksfälle

Im Laufe der Zeit wurde das Gebäudeensemble hinter den Klostermauern
mehrmals von schweren Unglücksfällen heimgesucht, so dass der
Fortbestand jedes mal in Frage gestellt wurde. Doch immer wieder wurde
das Kloster zu neuem Leben erweckt. Seit 1957 dient es als
Montfortaner-Kloster.

Ein Ort der Begegnung ist das auf dem Klostergelände stehende
Borromäushaus, welches einst als Wasch- und Schlachthaus diente.
Namensgeber ist Kardinal Karl Borromäus, im 16. Jahrhundert
Erzbischof von Mailand.

Das Fachwerkhaus wurde schätzungsweise Mitte des 19. Jahrhunderts
erbaut und gehörte zum Bestand des Dominikanerklosters, bevor es in
Privatbesitz überging.

Unmittelbar vor der Erbauung der neuen Kirche beschloss der
Kirchenvorstand mit Genehmigung des Erzbischöflichen
Generalvikariats, das Haus, das sich im Eigentum von Klempnermeister
Josef Braun befand, im Jahre 1959 zurückzukaufen.

Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat und Kolpingsverein treffen sich im
Borromäushaus zu ihren Sitzungen.

Im Erdgeschoss befindet sich seit über 60 Jahren die
Borromäus-Bücherei, in der Adventzeit wird im Obergeschoss ein
Eine-Welt-Laden eingerichtet.

Oft ist das Borromäushaus Treffpunkt von Jakobspilgern, die sich im
Wallfahrtsort Marienheide einfinden.

Im Pfarrhaus können sich die Pilger den begehrten Pilgerstempel für
ihren Credencial (Pilgerpass) abholen.

Ein stiller Ort der Begegnung: Das zuletzt Mitte der 80er Jahre renovierte Borromäushaus der katholischen Pfarrgemeinde Marienheide. | Foto: Ulrich Niepenberg
Befindet sich seit 1954 im Borromäushaus Marienheide: Die Bücherei der katholischen Pfarrgemeinde. | Foto: Ulrich Niepenberg
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.