Drehorgelmuseum ist Unesco-Kulturerbe
Hohe Würdigung für Dr. Ullrich Wimmer

Dr. Ullrich Wimmer im Bergischen Drehorgelmuseum mit einer Walzen-Salondrehorgel aus dem Jahr 1780. | Foto: Ulrich Niepenberg
  • Dr. Ullrich Wimmer im Bergischen Drehorgelmuseum mit einer Walzen-Salondrehorgel aus dem Jahr 1780.
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Marienheide - (un) Der Begriff „Kulturerbe“ wird schon längst nicht nur mit
Baudenkmälern in Verbindung gebracht. Lebendige Kulturformen wie
darstellende Künste, Fachwissen über traditionelle
Handwerkstechniken, überlieferte Traditionen, Bräuche,
Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten mit den
dazugehörigen Instrumenten, Objekten und kulturellen Räumen zählen
ebenfalls dazu.

Nachdem Orgelbau und Orgelmusik vor vier Jahren in das Verzeichnis des
immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland eingetragen
wurden, beantragten die Gesellschaft der Orgelfreunde, die Vereinigung
der Orgelsachverständigen und der Bund Deutscher Orgelbaumeister die
Aufnahme in die Unesco-Liste für immaterielles Kulturerbe der
Menschheit.

Im September vergangenen Jahres wurde ihnen die Unesco-O-Urkunde
überreicht. Dass der Unesco-Ausschuss ausdrücklich Dreh-, Kirmes-
und Straßenorgeln einbezog, bedeutet für Dr. Ullrich Wimmer eine
große Freude.

„Der Initiator des Kulturprojektes Deutsche Orgelstraße, Wolfgang
Brommer, hat sich zur Aufgabe gemacht, der deutschen Orgel Geltung und
Beachtung zu verschaffen. Deutsche Drehorgeln sind ein Stück
deutscher Kulturgeschichte. Dass historische Drehorgeln mit dieser
Auszeichnung eine hohe Würdigung und Wertschätzung erfahren, ist
eine große Bestätigung meiner rund 50-jährigen Leidenschaft“,
sagte Dr. Wimmer, dessen Bergisches Drehorgelmuseum in
Marienheide-Kempershöhe 250 mechanische Musikinstrumente aus drei
Jahrhunderten beherbergt, im besonderen seltene Orgelinstrumente des
18. und 19. Jahr-

hunderts.

Dass er und sein kleines Museum, dessen Kapazitäten so gut wie
ausgeschöpft sind, bei einer Präsentation vor Publikum von einer
Kommission aufgesucht wurden, hat Dr. Wimmer nicht bemerkt. Erfahren
hat er von der Auszeichnung durch eine überregionale Zeitung sowie
aus dem von der Waldkircher Orgelstiftung in Kooperation mit dem Bund
Deutscher Orgelbaumeister herausgegebenen Buches „Die Krönung des
Orgelbaus“. In diesem ist dem neben vielen anderen auch sein
Drehorgelmuseum als immaterielles Kulturerbe der Menschheit
aufgeführt ist. Seitdem ziert eine durch die Unesco geprüfte und
genehmigte Kachel mit Kulturerbe-Logo die Fassade des Bergischen
Museums.

Ein bewegter Dr. Ullrich Wimmer: „Mit dem Unesco-Eintrag ist der
Auftrag verbunden, dieses besondere Weltkulturerbe zu bewahren, zu
erforschen und zu zeigen. Das Museum ist mein Leben, nichts hat mir
mehr Freude bereitet. Der Kontakt zu den Besuchern, anderen Museen und
Sammlern bedeutet mir sehr viel. Deshalb nehme ich diese ehrenvolle
Aufgabe gerne wahr.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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