Grundschüler drehen Stummfilm
Kinder gestalten eine Geschichte

Projektleiterin Dana van Rijssen hat mit Kindern der Heier Grundschule einen tiefgründigen Stummfilm aus über 100 gedrehten Szenen zusammengestellt. | Foto: Ulrich Niepenberg
  • Projektleiterin Dana van Rijssen hat mit Kindern der Heier Grundschule einen tiefgründigen Stummfilm aus über 100 gedrehten Szenen zusammengestellt.
  • Foto: Ulrich Niepenberg
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Marienheide - (un) Das Programm „Kultur und Schule“ des Landes
Nordrhein-Westfalen fördert die künstlerische Aktivität und
kulturelle Bildung junger Menschen.

Künstlerinnen und Künstler sind aufgefordert, Projektvorschläge zu
entwickeln, die die Kreativität der Kinder fördern.

Dana van Rijssen (35), Bildhauerin in Marienheide, selbst Mutter von
zwei kleinen Töchtern, in der Sparte Bildende Kunst/Film/Literatur
als künstlerische Projektpartnerin unterwegs, ist ihre Arbeit mit den
Schulen sehr wichtig: „Arbeit in Augenhöhe mit bis zu 14 Schülern
ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Einzelnen und seinen
individuellen Begabungen. Hier lassen sich neben Konzentration und
Ausdauer auch psychomotorische Fähigkeiten unterstützen. Während
des Arbeitens wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers trainiert. Das
soziale Miteinander trägt zu einer Optimierung der Kompetenzen im
Sozialen bei und zum Üben des Einhaltens von Regeln.“

Das Böse beginnt immer

mit einem Mangel

Das Thema des Projektes in der Heier Grundschule lautete „Gut und
Böse“. „Die Ideen und Vorstellungen der Kinder waren erstaunlich,
echt und unverbraucht. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass die
Entwicklung hin zum menschlichen Bösen immer beginnt mit einem
Mangel. Einem Mangel an Liebe, an wirklichem gesehen werden, einem
Mangel an Vertrauen, Wertschätzung, Würde und Respekt“, sagt van
Rijssen, die stolz auf die Kinder ist, welche unterschiedliche Talente
zeigten und sich mit großer Freude als Masken- und Bühnenbildner,
Requisiteur und Musiker betätigten.

Begonnen wurde das Projekt mit Fragen wie: Kann ein böser Mensch auch
Gutes tun? Wie kommt es, dass jemand böse wird? Ist es möglich, dass
es eines Tages nichts Böses mehr auf der Welt gibt? Der
philosophische Prozess wurde aufgelockert durch Spiele, Schminken,
Verkleiden, Malen und Pantomime.

Stummfilm erarbeitet

Gut und Böse ohne Sprache wurde geprobt, die Handlung sollte in einem
Stummfilm enden. In Diskussionen bekamen Schlagworte wie Angst,
Schuld, Gewissen eine andere, tiefere Bedeutung. Daraus ergab sich ein
weiteres Thema: Was ist der Tod? So ist aus beiden Themen eine Story
entstanden vom bösen Zauberer Fred, der Angst hat, zu sterben. Einer
Angst, die durch Schuldgefühle entstanden ist, durch sich nicht
vergeben können. Die Kinder haben sich unbekannte Charaktere und
Protagonisten wie das Roboschwein, Bigpopel oder die Schuldkröte
ausgedacht.

Fred versucht mit allen Mitteln, einen Lebenstrank zu brauen. Dabei
stürzt er das Land in Chaos und Unglück und schafft es am Ende, sein
Problem der Angst zu lösen.

Die Kinder lernten, wie Film funktioniert und wie man ihn mit
einfachen Mitteln gestalten kann. Aufgeregt wurde das Werk den
begeisterten Eltern präsentiert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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