Schüler in Corona-Zeiten
Stimmung dieser außergewöhnlichen Zeit

Priya Perder (M.) während des Deutschunterrichts. | Foto: Deger/Gesamtschule Marienheide
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Marienheide - Wir erleben eine besondere Zeit, die noch nie jemand von uns vorher
erlebt hat. Das ist allen Schülern der Klasse 7b bewusst. Im
Deutschunterricht bei Mathias Deger und Antje Schönau entstand beim
Thema „Eine Reportage schreiben“ die Idee, die Stimmung dieser
außergewöhnlichen Zeit in Texten festzuhalten, in einem Schuhkarton
die nächsten Jahre bis zum Schulabschluss zu konservieren und erst
dann wieder hervorzuholen.

Der folgende Beitrag stammt von der jüngsten Schülerin der Klasse -
Priya Perder.

Corona – unser Leben

von Priya Perder

„Lockdown. Der zweite Lockdown in diesem Jahr. Ich kann einfach
nicht mehr. Jeden Morgen, an dem ich aufstehe, denke ich mir: „Es
soll aufhören!“

Ich möchte in die Schule gehen, ohne eine Maske zu tragen. Dass ich
meine Freunde umarmen darf. Dass ich neue Schüler in den AGs
kennenlernen kann. Dass ich mit meinen Freunden in der Pause ohne
Abstand stehen darf. Ich will es wieder so!

Meine Gefühle sind immer so gemischt. Ich sehe bei manchen Menschen
nicht, wie es jemandem geht. Ich sehe das Lächeln nicht oder ich kann
einem anderen kein Lächeln schenken wegen dieser blöden Maske.

Ich selber finde das auch überhaupt nicht cool und auch respektlos,
dass manche im Bus nicht die Maske tragen. Vielleicht finden die das
bis jetzt spaßig, aber wenn es dann doch deine Oma oder deinen Opa
trifft, ist das auch nicht mehr so toll.

Wir sind momentan einfach in einer schwierigen Lage, Corona schwirrt
uns um die Ohren und viele können es gar nicht mehr hören. Genauso
wie ich. Wenn uns unsere Mutter morgens früh in die Schule fährt,
hören wir Radio und auch nach der Schule nervt es einfach, immer
diese nervigen Nachrichten zu hören und darin gesagt wird: ‚Der und
der ist mit Corona infiziert… so viele sind momentan in Deutschland
infiziert…‘

Natürlich sind Nachrichten wichtig, aber ich will nicht, dass ich
immer wieder höre, wie viele sterben und infiziert sind. Ich will
einfach nicht, dass Covid-19 uns Menschen einnimmt und wir vielleicht
irgendwann gar keinen Freiraum mehr haben. Und außerdem glaub ich,
will keiner von euch, dass es zum Alltag wird, dass Menschen sterben.
Natürlich sterben auch so Menschen aber das ist was ganz anderes.
Irgendwann sterben so viele, dass wir das normal finden und uns daran
gewöhnen. Und genau das will ich nicht. Genau vor sowas habe ich
Angst, dass das passiert. Und auch davon bin ich genervt.

Manche denken darüber gar nicht nach und das ist einfach blöd.

Du willst doch auch nicht, dass Oma und Opa sich nicht mehr sehen oder
dass du sie auch für ne lange Zeit nicht sehen kannst, oder doch?“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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