Präventionskurs der Polizei
Tödliche Gefahr - schockierende Szenen
Marienheide. Unfallbilder, drastische Musik, schockierende Berichten schrecklicher Unfall-Szenarien - das alles sollte die jungen Menschen wachrütteln, damit sie Gefahren im Straßenverkehr erkennen und schwere Unfälle vermieden werden können.
Mit rund 250 Oberstufen-Schülerinnen und -Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern war das Pädagogische Zentrum der Gesamtschule Marienheide voll besetzt. Nach der Pause der Corona-Jahre richtete sich die Präventionsveranstaltung „Crash-Kurs NRW“ der Polizei des Oberbergischen Kreises an eine neue junge Generation von Fahranfänger*innen und Führerschein-Neulingen. Und das aus gutem Grund: Deutlich zugenommen hat die Zahl der Unfallopfer in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen in den letzten Jahren in Oberberg. 2021 und 2022 starben jeweils vier junge Menschen bei schweren Verkehrsunfällen; vorher waren es ein bis zwei Tote pro Jahr.
Unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Uwe Petsching gestaltete ein Team aus Rettungsassistenten, Notärzten, Feuerwehrleuten und Seelsorgern das Bühnenprogramm - unterstützt von Unfallbildern, drastischer Musik und den teils schockierenden Berichten schrecklicher Unfallszenarien.
Innerhalb weniger Minuten hatten sich nach Beginn der Veranstaltung anhaltende Stille und konzentrierte Aufmerksamkeit eingestellt. Viele Schülerinnen und Schüler verfolgten das Geschehen mit bleichen Gesichtern sowie aufgerissenen und feuchten Augen. Da reichte schon ein einfacher Stuhl auf der Bühne - der leer blieb, weil die Person, die dort und zu Hause hätte sitzen sollen, nicht mehr da war: Opfer eines tödlichen Unfalls; ein Leben zerstört innerhalb weniger Sekunden. Der Stuhl steht auch für die permanent drohende Unheilsgefahr auf den Straßen.
„Intensiv“, so beschrieb es eine Schülerin aus der Stufe 13, schockierender in der Vorstellungskraft als manche authentischen Bilder, die es oft im Fernsehen oder Internet zu sehen gibt.
„Der Crash-Kurs schärft das Bewusstsein, appelliert an die Verantwortung und ändert das Verhalten im Straßenverkehr
- nachweisbar und nachhaltig.“ So heißt es in dem Informationsschreiben, das im Vorfeld an die Schüler*innen und Eltern verteilt worden war. Daran gab es keinen Zweifel, auch wenn niemand weiß, wie lange die Eindrücke und Nachwirkungen anhalten.
Schülerinnen und Schüler, die durch die drastische Präsentation Gesprächsbedarf hatten, konnten sich im Anschluss an die anwesenden Seelsorger wenden und sich mit ihnen über die während der Veranstaltung entstandenen Sorgen oder Ängste austauschen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.