Reiten hilft gegen Traumata
Tolle Aktion für Flüchtlingskinder

Rita Adolf mit ihrem Pferd Beppi. | Foto: Alexander Adolf
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MARIENHEIDE - Die Augen der 14 Flüchtlingskinder aus der DRK-Notunterkunft im
ehemaligen VdK-Heim in Marienheide-Stülinghausen begannen zu
glänzen, als Rita Adolf und ihr Sohn Alexander mit dem 21-jährigen
Kaltblut-Mix Beppi um die Ecke kamen.

Das große, 700 Kilogramm schwere Pferd in Fuchsfarben und mit einer
weißen Blesse auf der Stirn, eroberte die Herzen der Kinder im Sturm
und sie hörten neugierig zu, als Rita Adolf erklärte, dass die
Begrüßung des Pferdes sehr wichtig sei.
„Pferde sind Fluchttiere und es ist wichtig, dass das Pferd euch
sehen kann, wenn ihr darauf zu geht. Nähert ihr euch von hinten, kann
das Pferd auch mal ausschlagen“, ermahnte Adolf.

Aber keines der Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren wollte schon
bei der Begrüßung etwas falsch machen und so näherte sich jeder
Einzeln Beppi und bot ihm auf der flachen Hand ein Stückchen Möhre
an.
Mancher zog beim näherkommen der großen Pferdenase zwar die Hand
zurück, aber Beppi war die Ruhe selbst und beim zweiten Mal klappte
es dann mit der Möhre.

„Das ganze ist eine Pferdebegegnungsstunde für Menschen, die ein
Traumata erlebt haben und Ängste in sich tragen. Die Begegnung mit
einem Pferd hilft den Menschen, in diesem Fall den
Flüchtlingskindern, die Angst zu überwinden und über sich selbst
hinauszuwachsen“, erklärte Adolf, die nach einem Kutschenunfall vor
knapp elf Jahren ein schweres Traumata erlitten hatte.
„Allein schon die Fütterung eines solch großen Tieres ist für die
Kinder ein riesiger Schritt und sie haben das toll gemacht“, freute
sich Adolf.
Organisiert wurde die Begegnungsstunde, die auf der Wiese hinter dem
Waldhotel in Marienheide stattfand, von Rita Adolf und der
DRK-Notunterkunft, die im ehemaligen VdK-Heim in Marienheide
untergebracht ist.

„Mein Pferd grast abwechselnd auf den Wiesen des Waldhotels und auf
der Wiese hinter der Notunterkunft und die Kinder schauten immer sehr
neugierig, wenn ich mit Beppi an ihnen vorbei gegangen bin, da kam mir
die Idee der Pferdebegegnungsstunde. Ich wollte den Kindern eine
Freude bereiten“, erklärte Adolf.
Nach der erfolgreichen Fütterung durften die Kinder auch reiten und
wuchsen sprichwörtlich über sich hinaus. Mutig wünschten sich
manche Kinder eine zweite Runde und verabschiedeten sich dann mit
glänzenden Augen von Beppi, der nach der Begegnungsstunde erst einmal
grasen ging.

 

- Beatrix Schmittgen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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