Zum Jubiläum Katzen- und Guggenmusik
Zehn Jahre Drehorgelmuseum

Dr. Ullrich Wimmer und Doris van Rhee haben das Museum vor zehn Jahren eröffnet. | Foto: Ulrich Niepenberg
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  • Dr. Ullrich Wimmer und Doris van Rhee haben das Museum vor zehn Jahren eröffnet.
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Marienheide - (un) In diesem Jahr feiern Dr. Ullrich Wimmer und Doris van Rhee das
zehnjährige Bestehen ihres Bergischen Drehorgelmuseums in
Kempershöhe, Kapellenweg 2.

Der ehemalige Waldbröler Pfarrer und spätere Dezernet im
Landeskirchenamt sowie die frühere Gemeinde-Amtsleiterin kauften vor
zwölf Jahren die stark renovierungsbedürftige alte Dorfkirche nebst
Wohnhaus in Kempershöhe. Ein Traum ging in Erfüllung. Es gab für
die beiden keinen geeigneteren Ort, um eine Leidenschaft fortzusetzen,
nämlich die Sammlung alter mechanischer Musikinstrumente, mit der
1971 begonnen wurde.

Dorfkirche zum Museum umgebaut

Die Menschen im Oberbergischen sollten teilhaben können an dieser
Leidenschaft, und so wurde aus der ehemaligen Dorfkirche im Jahre 2008
ein kleines Museum, in dem rund 250 Musikinstrumente aus vier
Jahrhunderten und jede Menge kleinere Exponate, die mit mechanischer
Musik zu tun haben, zu bestaunen sind.

Ein Lieblingsinstrument hat Dr. Wimmer nicht. Das älteste Instrument
ist eine Vogel-Orgel aus dem Jahre 1740. Das kleinste spielende
Instrument ist in ein Schmuckstück, einer Berlocke, eingearbeitet und
ist nicht größer als ein Daumennagel.

„Alle mechanischen Musikinstrumente, die Sie hier sehen,
funktionieren noch“, erzählt Dr. Wimmer stolz. „Jede Führung
gestalte ich anders und wechsele zwischen Walzenspieldosen,
Drehorgeln, spielenden Uhren, selbstspielenden Klavieren und
Plattenspieldosen, damit mir selbst nicht langweilig wird“.

Besondere Vorführungen

Im Jubiläumsjahr werden einige besondere Vorführungen angeboten.
„Miaulement“ wurde eröffnet mit einem Ausschnitt aus der Operette
„Leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé, gespielt auf einem
Violinen-Orchestrion. Bei diesem Stück wurde noch nicht so deutlich,
dass Katzenmusik umschrieben wird mit Musik, die befremdlich wirkt und
viel Lärm erzeugt, meist aus einem Durcheinander verschiedener Töne
und Geräusche. Mit der Katzenmusik verwandt ist die
„Guggenmusik“, die Dr. Wimmer ebenfalls vorstellte. Eigentlich
eine Blasmusik, die im schweizerisch-alemannischen Raum entstanden
ist. Sie gilt auch als falsch und schräg, wird hauptsächlich in der
Fasnacht gespielt.

Geprägt wurde „Miaulement“ insbesondere durch das Spielen kleiner
Spieldosen und Vogeluhren. Tanzende und geigenspielende
Papierkätzchen gaben ein Minikonzert, winzige Vögel bewegten sich
flügelschlagend in einer französischen Käfigspieldose und
zwitscherten ihre Liedchen.

Dr. Wimmer präsentierte eine Dose mit Walzenspielwerk, die dezente
Trommel- und Glockentöne hervorbrachte, die durch Metallbienen
angestoßen wurden und ließ das wunderbare Konzert ausklingen mit
Jazzmusik aus einer französischen Kartonorgel, dem Stück „Étude
pour Pianola“ von Igor Stravinsky auf einem selbstspielenden Klavier
sowie dem Küchenlied „Sabinchen war ein Frauenzimmer...“. Bei
seiner Gesangseinlage mit dazu passender Mimik wurde er von einer
Trompetenorgel aus dem Jahre 1929 begleitet.

Das Bergische Drehorgelmuseum kann nur mit Führung besichtigt werden
(Kontakt unter 01 76/43 03 80 47).

Demnächst im Programm: Geistliche Musik am 18. März, Kindersinfonien
am 22. April und „Orientexpress“ am 24. Juni; die Konzerte
beginnen jeweils um 11 Uhr.Werfen Sie einen Blick ins Musuem.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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