Oberbergische Geschichte
Zwölften Band der Beiträge in Marienheide vorgestellt

Der Bergische Geschichtsverein stellte seine neueste Ausgabe der Reihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ vor. Mit dabei der Marienheider Bürgermeister und Gastgeber Stefan Meisenberg (3.v.r.), in der Mitte Marcus Dräger, Vorsitzender der Abteilung Oberberg. | Foto: Ulrich Niepenberg
  • Der Bergische Geschichtsverein stellte seine neueste Ausgabe der Reihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ vor. Mit dabei der Marienheider Bürgermeister und Gastgeber Stefan Meisenberg (3.v.r.), in der Mitte Marcus Dräger, Vorsitzender der Abteilung Oberberg.
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Oberberg - (un) Im Ratssaal der Gemeinde Marienheide stellte der Bergische
Geschichtsverein, Abteilung Oberberg, seine neueste Ausgabe aus der
Reihe „Beiträge zur Oberbergischen Geschichte“ vor.

Seit 1986 tragen Heimatforscher, Kunsthistoriker und weiere
Ehrenamtliche Wissenswertes aus der gesamten Region zusammen. Auch der
zwölfte Band mit zahlreichen Abbildungen, alten Skizzen und Fotos
umfasst über 200 Seiten und wurde durch den Landschaftsverband
Rheinland gefördert.

Interessante Einblicke

Über ein Dutzend Aufsätze geben Einblick in die Historie. Uwe
Brustmeier erinnert beispielsweise an den Marienheider Heimatforscher
Harry Böseke, der im Jahre 2015 verstarb. Besonders in Erinnerung
geblieben ist Böseke den Bürgern als Organisator des Pulvermuseums
im Fabrikantenhaus „Villa Ohl“ sowie gemeinsam mit seiner Gattin
als Betreiber ihres, wie sie sagten, „Museum der kleinen Leute“ im
Haus der Geschichten in Marienheide-Müllenbach.

Gerhard Pomykaj berichtet über Steinbrucharbeiter und
Arbeiterbewegung im Oberbergischen. Die Ende des 19. Jahrhunderts
expandierende Grau-

wacke-Industrie zog vielfach junge Arbeiter auch aus anderen Regionen
an, da immer neue Steinbrüche angelegt werden mussten.

Der Aufsatz des langjährigen Vorsitzenden der Abteilung Oberberg des
Bergischen Geschichtsvereins, Dr. Alexander Rothkopf, über den
Alkoholkonsum und die Trinksitten im alten Oberberg, lassen den Leser
oft schmunzeln.

Wer weiß denn heutzutage noch, dass es im Jahr 1809 sechs
Schnapsbrennereien in Marienheide gab und der Lohn teils in Form von
Schnaps ausgezahlt wurde.

Der Kreisphysikus von Wipperfürth vermerkt 1827 für die Stadt und
die umliegenden Dörfer, „dass sich die Leute auf den Kirmesfesten
zweimal im Jahr für zwei Tage von Nachmittag bis in die Nacht mit
Bier, Branntwein und schlechtem Wein lustig machten, mehrere
berauschten sich, seien zänkisch und tanzten leidenschaftlich.“

Insbesondere die Kirchengemeinden versuchten, vehement gegen die
Trunksucht anzukämpfen. Der Nümbrechter Pfarrer Thümmel scheute
sich auch nicht, „die Trinker aus den Wirtshäusern zu treiben und
mit dem Knüppel vorzugehen.“

Unter der ISBN 978-3-9813282-7-1 ist die bunte Mischung von Themen ab
sofort im Buchhandel erhältlich. Ebenso die bisher erschienenen
Sonderbände „Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte“,
„Glocken und Geläute im Oberbergischen“, „Orgeln in
oberbergischen Kirchen“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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