… und abends mit Beleuchtung

Bürgerkomitee eröffnet Bücherschrank in Telefonzelle

Overath-Marialinden - Im Zeichen modernster Kommunikationstechnik wie Internet, Handy und
Smartphone ist die Telefonzelle eine aussterbende Spezies und fast
völlig aus unserem Blickfeld verschwunden.

Doch dass die althergebrachten Fernsprechhäuschen durchaus noch zu
etwas nutze sind und gleichzeitig zur Verschönerung des Ortsbildes
beitragen können, hat das Bürgerkomitee Marialinden bewiesen. Mit
viel Engagement und Liebe zum Detail wurde ein nostalgischer
englischer Münzfernsprecher zu einem öffentlichen Bücherschrank
umgestaltet und jetzt seiner Bestimmung übergeben.

Lange Jahre hatte das Relikt als Geschenk der nordenglischen
Partnerstadt Colne Valley seinen Platz nahe dem Overather Rathaus.
2017 sollte es dem Standortabbau der Telekom zum Opfer fallen. Das
Bürgerkomitee bat Bürgermeister Jörg Weigt um Überlassung des
Häuschens mit dem Versprechen, es zu restaurieren und als
öffentlichen Bücherschrank im Höhendorf zu nutzen.

Für fachmännisch-handwerkliche Unterstützung sowie wie für
finanzielle Hilfe bei der Realisierung des Projektes sorgten lokale
Unternehmen, aber auch engagierte Marialindener Bürger. Leuchtend rot
lackiert, neu verglast und mit viel Literatur gefüllt, steht der
öffentliche Bücherschrank nun unübersehbar im Dorfzentrum, nahe der
Grundschule.

Er ist durchgehend für Leseratten geöffnet, verfügt er doch über
eine per Sensor gesteuerte Beleuchtungsanlage, die während der
Dunkelheit bei Öffnung der Türe automatisch anspringt. Der
stromgebende Akku soll in naher Zukunft durch Sonnenenergie ersetzt
werden.

Eingerahmt wird das neue „Literaturhäuschen“ von zwei weiteren
Initiativen des Bürgerkomitees, der blauen Mitfahrerbank und einem
schön bemalten Ampelkasten. Manfred Allmeyer, zweiter Vorsitzender,
dankte allen Mitwirkenden für ihren Einsatz und konnte berichten,
dass die Frequentierung des Bücherschranks schon vor der offiziellen
Eröffnung sehr hoch sei.

Gleichzeitig warf er einen Blick auf weitere Aktivitäten des
Bürgerkomitees, z.B. den Bau einer wetterfesten Überdachung der in
der Nähe befindlichen Bushaltestellte. Für den am 15. und 16.
Dezember vom Komitee organisierten Weihnachtsmarkt sind schon 60
Aussteller gemeldet. Bei dieser Gelegenheit werden 250 von Kindern
aufwendig bemalte Blumensamentüten an die Besucher verteilt, deren
Inhalt im Frühjahr zur Aussaat gebracht werden und der Verbreitung
von Wildblumen und -kräutern dienen soll. Damit will das Komitee im
Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ einen weiteren
Schritt für ein lebenswertes Marialinden tun.

- Peter Marjan