Schule an der Sieg

Schüler engagieren sich in einer Genossenschaft

Eitorf - Mit einer selbstständigen Genossenschaft bereiten sich Schüler aus
verschiedenen Klassen der Sekundarschule (Schule an der Sieg) auf die
Zeit nach der Schule vor. Bei der „Factory im Park“ steht vor
allem Nachhaltigkeit im Vordergrund. So sorgen die Schüler zum
Beispiel für eine gesunde Ernährung in den Schulpausen, in denen sie
Kekse aus Vollkornmehl mit Sonnenblumenkernen anbieten. Auch
Schoko-Crossings aus Vollkorn-Cornflakes backen sie in der Schulküche
selbst. Dazu kommen noch weitere Snacks, die bei den Mitschülern
beliebt sind.

Für die Zwischenmahlzeiten wurde sogar ein Testessen durchgeführt,
bei dem die Sonnenblumenkekse besonders gefragt waren. Für eine
gesunde Schulspeisung sollen auch noch Smoothies, belegte Brote und
Früchtebrot angeboten werden. Genossenschaftsmitglieder mit
handwerklichem Geschick werden aus gebrauchten Gegenständen neue
Waren produzieren, wie Memohalter, Wachstücher oder Kleinmöbel.
Geplant ist weiter, aus nachhaltigen Werkstoffen wie Palletten
Kleinmöbel zu bauen und zu verkaufen.

Ein weiteres Projekt ist derzeit in Vorbereitung: Die Schüler
möchten einen Verkaufsstand bauen und jeden Freitag nach der Schule
gesundes Gemüse und Obst sowie Brot verkaufen. Das soll von Anbietern
aus der Region geliefert werden. Als Partner für die Genossenschaft
konnten die Gemeindeverwaltung und die Volksbank Köln/Bonn gewonnen
werden. Für ihr Gemeinschaftsprojekt arbeiten die Schüler mindestens
zwei Wochenstunden im Unterricht, opfern dafür aber auch einiges von
ihrer Freizeit.

Die Genossenschaft wird von Eltern und Lehrern aus dem Kollegium
unterstützt. Vor allem wird sie aber beraten vom Politik- und
Englischlehrer Heiko Fritzsche, der auf seine Erfahrungen in
Sozialwissenschaften zurückgreifen kann.

Dem Vorstand der Vereinigung, die mittlerweise 38 Mitglieder zählt,
gehören drei Schüler an. Vorsitzender ist Kürsat Cim, sein
Stellvertreter Yadon Gollent, der für Technik, PC und IT zuständig
ist. Um die Finanzen und die Verwaltung kümmert sich Kerem
Käcükkaja. Vorsitzender des Aufsichtsrates, der Empfehlungen
ausspricht und viermal im Jahr tagt, ist Frank Nolten, Lehrer für
Wirtschaft, Mathe und Technik. Mitglied kann jeder Schüler werden,
der sich mit einem Mindestanteil von zehn Euro einkauft. Die Erlöse,
die von der Genossenschaft erwirtschaftet werden, sollen der Schule
und ihren Projekten sowie einem Schulprojekt in Namibia zu Gute
kommen. Die Mitgliederversammlung muss allerdings auch noch darüber
abstimmen.

- Harald Röhrig