Im Gedenken an Auschwitz
Fundstücke jüdischer Vergangenheit

Wolfgang Eilmes referierte in der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg. | Foto: Sylvia Schmidt
  • Wolfgang Eilmes referierte in der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg.
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Rosbach - Erst im fortgeschrittenen Alter fand Wolfgang Eilmes heraus, dass er
in seiner Jugend von 1950 bis 1968 im Hause von Juden groß geworden
war, die im Dritten Reich von Nationalsozialisten herausgeschmissen
worden waren. Sein Nichtwissen über die jüdische Geschichte seines
Wohnortes Ruppichteroth erschreckte ihn derart, dass er begann, sich
intensiv mit ihr zu beschäftigen.

Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ in Rosbach hatte ihn zum
75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers
Auschwitz durch russische Soldaten als Referent eingeladen.

„Dachau war unser Glück - Leben und Flucht der Familie Hess: aus
der Wilhelmstraße in Ruppichteroth über Holland nach Ecuador und New
York“, unter diesem Vortragsthema erzählte der 70-Jährige
anschaulich von seinen Recherchen über die Nachfahren von Moses und
seiner Frau Henriette Hess.

Beide schafften es selbst nicht mehr Deutschland zeitig zu verlassen,
sie wurden in Theresienstadt umgebracht. Sohn Oskar gelang indes die
Flucht mit Frau und drei Söhnen in die USA.

Auf die Spur der Familie Hess kam Eilmes durch die Bücher seines
Ruppichterother Berufskollegen, den 2015 verstorbenen Lehrer und
Heimatforscher Karl Schröder. Eilmes hat bis heute viele neue
Fundstücke und Erkenntnisse über die Vorgänge im Dritten Reich in
Ruppichteroth ans Licht gebracht und ist mehrmals in die USA gereist.
Dort empfing ihn 2018 Walter Hess (ursprünglich Wolfgang) - Enkel von
Moses und Henriette Hess - mit seiner Frau Hannah. Die Entdeckung
eines Filmes von Manfred Kirchheimer (einem Kollegen von Walter Hess)
mit dazugehörigem Buch „We Were So Beloved“ sowie das Buch von
Walter Hess „A Refugee’s Journey“ waren Grundlage des Vortrags.

Im Ruppichteroth vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten
begann Eilmes seine reich bebilderten Ausführungen. Dort waren die
jüdischen Mitbürger bis dahin als Landwirte und Viehhändler,
Mitbürger, Mitbegründer der Synagoge und als Vereinsmitglieder
integriert gewesen.

Mit der Reichspogromnacht 1938 änderte sich der Lauf der Geschichte
radikal für die jüdischen Mitbürger. Infos:
www.bilderbuch-ruppichteroth.de

- Sylvia Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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