Karneval im Kunsthaus Seelscheid
Ein überaus gelungener Abend

Angekündigt war "Karneval einmal klassisch, Opus 1823 JUBILATE, und Grund zum Jubilieren hatte das Publikum in Seelscheid allemal, auch wenn Burkard Sondermeier das Programm noch einmal kräftig umgekrempelt hatte. Was wohl daran lag, dass Johannes Götz nun durch die junge albanische Pianistin Mirela Zhulali vertreten wurde (Man darf sagen, sie tat das exzellent).
Der "Baas" servierte dem Publikum mehr als ein Dutzend kölscher Verzällcher, Krätzjer und Rühmchen, und man fühlte, er war hier so richtig in seinem Element, kaum zu stoppen.
Wie jedes Jahr war die "Geschichte von Willi und Rös" einer der Höhepunkte des Abends. Der Hausherr Sondermeier war natürlich nicht allein auf der Bühne. Bei seinen Liedern, Querelchen und Chansons wurde er von Igor Kirillov am Flügel kongenial begleitet. Mit den Karnevalsliedern von der "Tant", "Wer soll das bezahlen", "Die hinger der Jardinge stonn", "Der Hirtenknabe" und "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" wurde die musikalische Begleitung dank der zweiten Pianistin, der Albanerin Zhulali, richtig opulent. Beide zeigten ihr großes musikalisches Können beim "Persischen Markt", dem äußerst fremdländisch klingenden "Karneval von Athen" oder einer Tarantella von Strawinsky, erfrischend und fast schon komisch vorgetragen.
Auch solistisch glänzten beide Pianisten der Camarata Carnevale , u.a. mit Gondelliedern von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Eine der 3 Zugaben war dann der "Schwan" aus dem Karneval der Tiere". Hier wurde Igor Kirillov als Solist am Theremin, diesem magisch klingenden und "exotischen" Instrument, gefeiert.
Wer nun dachte, er sei mit diesem vorwiegend kölschen Texten aufgeschmissen, weil er den rheinischen Dialekt nicht oder kaum verstand, dem half Burkard Sondermeier sprachlich mit Hochdeutschem: "Das Märchen von Pierrot im Kriege", "Das Lied der Maske" oder dem "Fastnachtslied von den blonden Zöpfen". Und das, was dann gegen Ende des Abends aus der Drehorgel klang, waren Gassenhauer, die jeder kannte. Als das Programm nach gutzweieinhalb Stunden mit dem hymnischen und gemeinsam gegrölten "Lied der Kölschen" sein Ende fand, verließ das Publikum nach einem rundum gelungenen Abend zufrieden und beseelt das Kunsthaus Seelscheid. Bitte nicht verpassen!!
Weitere Aufführungen Samstag 4.Februar 19 h und Freitag 17. Februar 19h.
Für die Aufführung am 11. Februar 19h gibt es leider nur noch Restkarten.

LeserReporter/in:

Johannes Weber aus Neunkirchen-Seelscheid

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