Klimaschutzmaßnahmen
Effektive Maßnahmen – im Kleinen und Großen
Niederkassel - Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist bei der Stadt Niederkassel kein
neues Thema. Auch wenn seit März, unter Federführung einer
Klimaschutzmanagerin, zukunftsweisende Konzepte ausgearbeitet werden,
gab es schon lange diverse Maßnahmen, die man oftmals nicht direkt
wahrnimmt, aber längst effektiv wirken.
So erhielten bereits vor 2012 zwölf städtische Gebäude
Photovoltaikanlagen. Ebenfalls wurden im Zuge von Sanierungsmaßnahmen
die Fenster an fast allen städtischen Objekten erneuert, sowie in
Turnhallen, Gymnasien, Grundschulen und dem Rathaus die tageslicht-
und bewegungsabhängige Beleuchtung auf LED umgestellt, um Energie
einzusparen. Der Einbau von Blockheizkraftwerken, etwa im Hallenbad,
rundete das Ganze ab.
Aber auch in der Bauleitplanung bildete sich die Notwenigkeit von
Klimaschutz, speziell in der Entwicklung von Neubaugebieten. Hier
sollen die Menschen von vorneherein auf Stein- und Schottergärten
verzichten und lieber Heckenbepflanzung, statt Zäune und Mauern, in
Erwägung ziehen. Das ist nicht nur gut für das Mikroklima, sondern
schafft auch neue Lebensräume. Die Starkregenereignisse im Juli
rückten die Aspekte der Versiegelung erneut in den Fokus. Ohnehin
möchte die Stadt gerne die Reduzierung des Versiegelungsgrades
erreichen. Wenn allerdings dennoch wasserundurchlässiges Material zum
Einsatz kommt, ist an dieser Stelle eine Untersagung oder
Rückbauverfügung notwendig, um Gefahren zu reduzieren. Einen
Ausgleich für Versiegelung in Bebauungsplänen erreicht man
beispielsweise durch Pflanzmaßnahmen, wo genauso auf eine
größtmögliche Zahl an Bäumen geachtet wird.
Obendrein sind die Verantwortlichen bestrebt, überall die
Grünstrukturen und Baumstandorte zu erhalten. Ist ein Erhalt nicht
möglich, gibt es Forderungen von Neuanpflanzungen zum Ausgleich. Hier
hilft eine Pflanzliste mit den passenden heimischen Arten. Aber nicht
nur die Artenvielfalt ist ein Thema. Auch die Empfehlung von
KFW-Standards, von Niedrigenergiehäusern bis zu Photovoltaik, will
man den „Häusle-Bauern“ ans Herz legen.
Wenn in Neubaugebieten Flachdächer nicht zur Gewinnung regenerativer
Energien genutzt werden können, muss eine extensive Begrünung her.
Das betrifft außerdem Garagen und Carports, die sich ebenfalls
optimal eignen. Hierzu greift das Förderprogramm des Landes NRW
„Klimaresilienz in Kommunen“. Privatpersonen und Unternehmen
bekamen die Gelegenheit, bei der Verwaltung Anträge für
Dachbegrünungen einzureichen, die nach Prüfung mit 50 Prozent der
Kosten bezuschusst werden. Rund 20 Anträge für etwa 1.000
Quadratmeter Dachbegrünung wurden bereits bewilligt.
Wer sich für energetische Themen interessiert, lässt sich von den
Beratungsangeboten der Energieagentur Rhein-Sieg ins Bild setzen. Auch
das Umweltamt der Stadt ist nicht untätig. Die Straßenbäume werden
stets auf die Eignung hinsichtlich der aktuellen klimatischen
Bedingungen, mit extremer Hitze und Trockenheit, geprüft. Zukünftig
möchte man ökologisch potentielle Baumarten ansiedeln, die diesen
Ansprüchen genügen.
Der letzte Baustein ist die nachhaltige Mobilität, mit Konzepten, wie
das innerörtliche „RadNetzPlus“, die RadPendlerRoute und die
geplante Stadtbahn, den Bürgern den Umstieg des Individualverkehrs
auf den öffentlichen Personennahverkehr oder das Fahrrad erleichtern.
Das kreisweite Fahrradmietsystem RSVG-Bike unterstützt dies perfekt
und hat sich fest etabliert. Die Verwaltungsmitarbeiter sind längst
mit Eifer dabei, denn das Leasing-Fahrrad und die Bezuschussung des
ÖPNV-Monatstickets schaffen attraktive Voraussetzungen. Ferner ist
die Beteiligung am regelmäßigen „Stadtradeln“ groß, wo im
Aktionszeitraum, von drei Wochen, weitgehend das Auto in der Garage
bleibt.
Zudem setzen auch die Hausmeister an den Schulen im Stadtgebiet
neuerdings auf Elektro-Fahrzeuge. Wie also jeder sehen kann, ist man
bereits jetzt schon gut aufgestellt in Niederkassel, denn die
Maßnahmen schützen nicht nur das Klima, sondern vor allem die
Zukunft von uns Menschen.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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