Bauarbeiten neuer Rheindüker
Im Frühjahr wird endlich gebohrt

Im Januar erfolgte der erste Spatenstich für den neuen Düker.   | Foto: Ingo Schmitz

Im Januar war der erste Spatenstich und nun nähern sich die Vorbereitungen für den Bau des neuen Rheindükers dem Abschluss: Die StEB Köln haben die Baugruben für den Startschacht in Stammheim und den Zielschacht in Niehl fristgerecht fertiggestellt. Im kommenden April soll es dann losgehen. Dann beginnen die Tunnelbauarbeiten mit dem Rohrvortrieb unter dem Rhein.

Rund 6000 Liter Abwasser pro Sekunde soll der neue Rheindüker der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln in Zukunft von der einen zur anderen Rheinseite transportieren. 2028 soll er in Betrieb gehen. Und zumindest aktuell liegen die Arbeiten voll im Zeitplan.
Am Startschacht in Stammheim ist die 30 Meter tiefe Baugrube ausgehoben und der Schacht fertiggestellt. Aktuell werden die Stahlbetoneinbauten für den Rohrvortrieb hergestellt. Aus dem Zielschacht in Niehl musste zuvor das Grundwasser abgepumpt werden, jetzt ist der Schacht „trocken“. Auch hier beginnen nun die Stahlbetoneinbauten für den geplanten Rohrvortrieb, die im Februar 2025 abgeschlossen sein werden. Bis Ende 2024 wird auch der Inspektionsschacht fertiggestellt, über den die StEB Köln den neuen Düker per Kamera und Begehung kontrollieren können.
Während der alte Rheindüker vor 95 Jahren noch oberirdisch gebaut und dann auf den Grund des Rheins abgesenkt wurde, erfolgt der Bau heute im Rohrvortrieb unter dem Rhein hindurch. Der Startschacht für den Neubau liegt in Stammheim in der Nähe des Großklärwerks. Dort werden die StEB Köln ab April 2025 einen Bohrkopf mit einem Außendurchmesser von vier Metern in die Erde treiben. Von Stammheim aus bohrt sich die Maschine 15 bis 25 Meter unter die Rheinsohle bis zum Zielschacht in Niehl. Die Dükerrohre werden stückweise hinter der Vortriebsmaschine eingeschoben. Ist der Zielschacht erreicht, wird die Vortriebsmaschine geborgen. Insgesamt werden zwei Rohrstränge im Abstand von fünf Metern hintereinander hergestellt.
Der Zielschacht in Niehl befindet sich am bestehenden Dükeroberhaupt. Hier laufen bereits heute alle linksrheinischen Abwasserleitungen zusammen. Von diesem zentralen Sammelpunkt aus werden die Abwässer künftig im neuen Rheindüker unter dem Rhein hindurch nach Stammheim geleitet.
Die Herstellung der Baugruben und der Rohrvortrieb enden voraussichtlich im Herbst 2026. Bis 2028 soll der neue Düker vollständig in Betrieb gehen. Der Rheindüker ist die Hauptschlagader des Kölner Abwassers – er verbindet das linksrheinische Köln mit dem Großklärwerk Köln-Stammheim.
Im rechtsrheinischen Klärwerk werden über 80 Prozent der häuslichen und gewerblichen Abwässer Kölns gereinigt. Der alte Düker ist fast 100 Jahre alt und stößt an seine Kapazitätsgrenzen. Der neue Düker wird deutlich leistungsfähiger sein. Mit 6000 Litern pro Sekunde schafft der neue Rheindüker ausreichende Kapazitäten im Kölner Abwassersystem mit einer sicheren Ableitung für mindestens ein weiteres Jahrhundert.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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