Theater am Wilhelmplatz
Klaus Prangenberg möchte „Katzelmacher“ in Nippes inszenieren

Klaus Prangenberg am Spielort seiner Inszenierung: Den Stufen des „Nippeser Tadsch Mahal“ mit den Spielfiguren, die er als Ersatz für die Schauspieler für ein Video zum Crowdfunding genutzt hat. | Foto: Brand
  • Klaus Prangenberg am Spielort seiner Inszenierung: Den Stufen des „Nippeser Tadsch Mahal“ mit den Spielfiguren, die er als Ersatz für die Schauspieler für ein Video zum Crowdfunding genutzt hat.
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Nippes - (hub). Schon länger wünscht sich die Bezirksvertretung eine
Belebung des Wilhelmplatzes, ohne den Markt und die
Spielmöglichkeiten der Kinder einzuschränken. Nun plant der
Regisseur Klaus Prangenberg das Stück „Katzelmacher“ von Rainer
Werner Fassbinder dort aufzuführen.

Das Theaterstück hatte am 7. April 1968, also vor rund fünfzig
Jahren, seine Uraufführung am Actiontheater in München. Das
Besondere an dem Stück sei, dass Fassbinder auf die hochdeutsche
Sprache die bayrische Grammatik anwendet. Mit dem Thema
Fremdenfeindlichkeit passe das Werk in die heutige Diskussion.
„Katzelmacher“ ist eine nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für
Gastarbeiter.
In dem Stück kommt ein Grieche in die heimatliche Idylle, was zu
Ablehnung führt und später die unterschwelligen Konflikte unter den
Einheimischen offen zu Tage treten lässt.
Das Bühnenbild sollen die örtlichen Gegebenheiten wie die Stufen des
„Nippeser Tadsch Mahal“ bilden. Damit soll ein klassisches
Volkstheater auf der Straße geboten werden. Zehn befreundete
Profi-Schauspieler aus Köln wirken im Stück mit. Ihnen liege das
Projekt am Herzen – ansonsten wäre eine solche Darbietung nicht
möglich, da es sich aus wirtschaftlichen Aspekten nicht rechne, so
Prangenberg. Der Regisseur erwartet 80 bis 150 Zuschauern. Aus
organisatorischen Gründen wird kein Eintritt verlangt, da zum einem
der Aufwand zu groß wäre und zum anderen Absperrungen den Charakter
des Straßentheaters zerstören würden. Nur einige wenige Bänke
werden aufgestellt, für die Zuschauer, die nicht 75 Minuten stehen
können.
Klaus Prangenberg berichtet, dass er viel Überzeugungsarbeit beim
Ordnungsamt habe leisten müssen. Über die straßenwegrechtliche
Nutzungserlaubnis wird die Bezirksvertretung Nippes in ihrer
März-Sitzung entscheiden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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