"Goldene Kappes"

Mit Erbsensuppe und guter Laune feierte die Bürgerwehr

Nippes - (rs) Die Kölner Karnevalsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V.
ist eines der neun Traditionscorps im Kölner Karneval, ordentliches
Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval und auch Mitglied im Bund
Deutscher Karneval. Der „Goldene Kappes“, der im Stammlokal der
Nippeser Bürgerwehr „Em Golde Kappes“ jedes Jahr verliehen wird,
gehört zu den begehrten Auszeichnungen für Karnevals-Entertainer und
wird in aller Regel für „höheren Blödsinn“ verliehen.

Die festliche Verleihung des „Goldene Kappes“ während eines
Frühschoppens mit Ähzezupp läuft nach einem eingespielten Ritus ab.
Der erkorene Preisträger, der eigentlich nichts von seiner Ehrung
wissen sollte, wird als Entertainer eingeladen. Doch während seiner
Performance ignorieren ihn die Appelsinefunke ostentativ, bis der
Präsident der Gesellschaft ihn auffordert, endlich still zu sein. Der
echt – oder auch nur gespielt – verdutzte Preisträger wird danach
von seinem Vorgänger in höchsten Tönen gelobt, bis bei ihm der
Groschen fällt. Ein Schauspiel, das die Appelsinefunke jedes Jahr
aufs Neue zu genießen wissen.

In der letzten „echten“ Session hatte die KKG Nippeser Bürgerwehr
den „Goldene Kappes 2019“ Fritz Schopps, dem Rumpelstilzje
verliehen. Trotz einer bedenklich stimmenden Corona-Situation würden
die Appelsinefunke wieder mit Vorfreude auf die kommende fünfte
Jahreszeit mit dem Motto „Alles hät sing Zick.” schauen, so
Michael Gerhold, Präsident der Gesellschaft. „Mit diesem Motto
schlagen wir den Bogen von der letzten verhaltenen Session zur
kommenden heiteren und stimmungsvollen Session 2022.“

Nach dem Sessions-Auftakt an der Eigelstein-Torburg wurde jetzt der
„Goldene Kappes“ wieder verliehen, und das übliche
Sitzungs-Programm der KKG soll unter dem Motto „dreimol vun Hätze
jeimpf, jenesen, jeck“ ebenfalls wieder stattfinden.

Einstimmig habe sich der Vorstand in diesem Jahr nach reiflicher
Überlegung für das Hänneschen-Theater als Träger des „Goldene
Kappes 2021“ entschieden. Das Hänneschen-Theater, das noch einmal
gut 100 Jahre älter als die KKG Nippeser Bürgerwehr ist, sei eine
Institution, sagt Andreas Günnewig vom Vorstand der Gesellschaft.
Seit 1802 schon spiele es sich in die Herzen seiner Besucher. „Ob
erwachsene Jecke oder Kinder, alle haben ihren Spaß mit den
Puppenspielen der Stadt Köln.“

Für das Ensemble des Hänneschen-Theaters war Udo Müller zur
Nippeser Bürgerwehr gekommen. Er hatte ein Hänneschen in der Uniform
der Nippeser Bürgerwehr mitgebracht, und machte sich bei seinem
kurzen Auftritt auch ein bisschen lustig über die Appelsinefunke, von
denen einige wohl genauso an der starren Stange geführt würden wie
seine Puppe. Was die Anwesenden übrigens mit lautem Beifall
quittierten.