Ostern-Werk-Kunstmarkt
Auf dem Ostern-Werk-Kunstmarkt in Nümbrecht
kann man was erleben... z.b. wunderbare Handarbeiten. Was haben sich die Aussteller und Ausstellerinnen für eine Arbeit gemacht, bevor sie an diesem Markt teilnehmen konnten. Feinste Glasgebilde, so zart, dass man sich nicht traut, sie anzufassen, zaubern Lichtreflexe, drehen sich, glänzen, strahlen...
Da riecht es nach handgemachten Pralinen, da zieht es einen förmlich hin. Aber einen Stand davor bleibt man wieder stehen, fasziniert von zarten Gebilden. Da liegen Ostereier, in den herrlichsten Farben, zart und doch, man kann sie gut anfassen. Da lächeln mir Stiefmütterchen entgegen auf zartem Seidenstoff. Ein Ei mit Katzen, dort eins mit Hasen und viele viele Blüten. Da findet man garantiert ein hübsches Geschenk für die Mutter die Hunde mag, den Bekannten, der auf Entenjagd geht oder meine Freundin Maria Theresia, die Orchideen liebt. Diese kleinen Kostbarkeiten wird man gerne jedes Jahr wieder auspacken und in der Osterzeit betrachten.
Ach ja, die Osterzeit... um was ging es da eigentlich noch? Sind die Ostereier und die Osterhasen heutzutage wirklich das, was die Osterzeit prägt und darstellt? Oder war da nicht noch was anderes? Beim Stand von Lily Schneider finde ich Handarbeiten aus Olivenholz und die Zeit bleibt stehen. Das Holz wirkt warm und lädt ein, es zu berühren. Ich betrachte die bizarren Maserungen, fühle die glatte, weich wirkende Oberfläche, fast kann ich die Olivenbäume vor mir sehen, wie sie in ihren verdrehten Wuchsformen die Äste in den Himmel strecken. Die Sonne wärmt den Ölbaum und mich. Wo kommt dieses Ölbaumholz her? Aus Betlehem. In Jerusalem am Ölberg stehen noch Olivenbäume aus der Zeit Jesu. Lily Schneider, christliche Palästinenserin, erzählt mir davon, dass im Garten Gethsemane noch der Baum steht, unter dem Jesus gestanden haben muss. Ich bekomme eine Gänsehaut. Jetzt ist er da, ganz nah bei uns. Wir vergessen, dass hier und heute am Wochenende 23./24.03. ein Markt stattfindet und reden weiter miteinander. Manche Olivenbäume sind älter als 2000 Jahre! Sie sind knorrig, haben wurzlige Stämme. Sie tragen heute noch Früchte. In Israel hat der immergrüne Baum eine besondere Bedeutung. Die Zweige sind Zeichen für den Frieden. Da war doch die Geschichte von Noah und seiner Arche. Am Ende der Sintflut kam die Taube zurück mit einem Ölbaumzweiglein im Schnabel. In Palästina geht man respektvoll mit den Olivenbäumen um. Nur alte, unfruchtbare Bäume dürfen gefällt werden.
In Familien-Heimarbeit entstehen Olivenholzkrippen, Schalen, Friedenstauben-Broschen, Kreuze, Mörser und viele andere brauchbare Dinge. Das Holz wird mehrfach getrocknet, Risse werden mit einem aushärtenden bearbeitbaren Holzwachs gefüllt. Die Krippen entstehen in Schnitzarbeit und Gebrauch von mechanischen Gravier-Werkzeugen. Dann werden die fertigen Teile glatt geschmirgelt. Die Olivenbäume liefern uns wertvolles Olivenöl. Könige und Priester wurden mit diesem Öl geweiht und geheiligt. Öl brachte Licht in der Nacht. Wir genießen Olivenöl beim essen. Da steht, aus Olivenholz geschnitzt, das Abendmahl, Jesus mit seinen Jüngern, der Tisch ist bereitet, winzige Teller warten auf Brot und Wein... da wird mir wieder ganz deutlich gemacht, worum es Ostern geht...
Das Parkhotel Nümbrecht hat zwei große Säle zur Verfügung gestellt. Es gibt noch Osterkarten, Schätze aus Papier, kleine handgestrickte Bienen und Tiere für Kinder, Filzarbeiten, Tischdeko, Kompotte, Kunsthandwerk und Kunstgewerbe präsentierten sich mit sehr schönen Ideen. Der Besuch hat Freude bereitet. Habe heute mit dem Mörser Gewürze gemahlen. Es geht ganz leicht, ein sehr schönes, edles Arbeitsgerät, das mir sicher noch lange helfen wird beim Zubereiten von Mahlzeiten. Hier ein Tipp von Lily Schneider... Knoblauch mit etwas Salz im Mörser zerreiben. Es entsteht eine feine Paste, die Knoblauch-Liebhaber mit Sicherheit zu schätzen wissen. Köstlich!
LeserReporter/in:Stefania Herod aus Nümbrecht |
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