Viel los am Schloss
Bergischer Landschaftstag
Nümbrecht. Mehrere Tausend Gäste haben den Bergischen Landschaftstag rund um Schloss Homburg besucht, der r unter dem Motto Artenvielfalt stand.
Für die musikalische Begleitung sorgte der Posaunenchor Wirtenbach.
Dr. Bernd Freymann, Leiter der Biostation Oberberg, freute sich, dass die Resonanz nach Corona ebenso gut gewesen ist wie vor der Pandemie. Landrat Jochen Hagt sagte in seiner Ansprache, dass die Veranstaltung zeige, wie vielfältig die Kulturlandschaft im Oberbergischen genutzt werde.
Neben vielen altbekannten Ausstellern gebe es auch einige neue unter den insgesamt rund 60 Ständen. Für die Erhaltung der Artenvielfalt sei eine gute Zusammenarbeit von Kreis, Biostation, Naturschutz, Jägerschaft sowie Land- und Forstwirtschaft von enormer Bedeutung: „Das muss Hand in Hand gehen, um Probleme gemeinsam zu lösen.“
Das Spektrum der Aussteller reichte von Schäfern, Imkern und Bauern über Futter und Kaminholz, Wasser, Holz und Abfallwirtschaft bis zu touristischen Angeboten.
Klaus Wopfner, Vorsitzender des Naturgartenvereins, betonte die Wichtigkeit heimischer Stauden und Blühpflanzen für die Biodiversität. Sein Motto: „Tiere pflanzen.“ So sei etwa eine Karde ein unwiderstehlicher Magnet für Stieglitze. Fremdländische Pflanzen seien zwar hübsch im Ziergarten, förderten jedoch nicht die biologische Vielfalt im Naturgarten.
„Das macht Spaß“, fanden die fünfjährige Mathilda Junghans und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Matheo aus Nümbrecht, die sich beim Dosenschießen mit der Kübelspritze bei der Feuerwehr Nümbrecht vergnügten.
„Wir sind froh, dass wir uns hier neben der Brandsicherheitswache auch präsentieren können“, sagte Udo Müller, Leiter der Nümbrechter Feuerwehr. So war ein Blick in ein modernes Löschfahrzeug einschließlich Probesitzen möglich, daneben zeigte Sarah Eisenbach von der Einheit Bierenbachtal mit dem „Rauchhaus“, wie sich der Qualm etwa bei einem Brand in der Küche im ganzen Gebäude verteilt und wie wertvoll Rauchmelder daher sind.
André Pitten von der Bergischen Greifvogelhilfe schildert, dass die Ehrenamtler kranke oder verletzte Greifvögel aus ganz Deutschland aufnehmen, gesund pflegen und wieder auswildern. Eine Ausnahme sei das Wüstenbussardweibchen Berta, das von einem verstorbenen Falkner stamme und nicht in die Freiheit entlassen werden könne: „Bei dem schönen Tier konnte ich nicht nein sagen.“
Biodiversität
„Biodiversität kann nur heißen: Wald mit Wild“, erklärt Bernd Steinhausen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. Beim Waldbau dürfe es nicht nur um Profit gehen, sondern es müsse sich wieder ein gesunder Wald entwickeln. Am Stand der Jägerschaft konnten die Kinder verschiedene Vögel und Wildtiere bestaunen sowie die unterschiedlichen Fell-
sorten erspüren, während die Jagdhornbläser Huppichteroth den Jägermarsch spielten. Die Jägerschaft steht in Kooperation mit dem Homburgischen Gymnasium Nümbrecht mit dem Kitzretterprojekt „Kids save Kitz“. Schulleiter Thorgai Wilmsmann sagte nach der Drohnenflugvorführung mit Pilotin Christa Wirths: „Wir möchten den Kindern die Natur und Naturerfahrung näher bringen.“
Das ist auch die Intention von Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft.
Am Gemeinschaftsstand mit der Biostation, Nabu und der Landesvereinigung Milch dürfen die Kinder etwa eine Kuhattrappe melken.
Bellinghausen erklärt den Schwestern Emilia (8) und Johanna (10) Ritter aus Lindlar an einem echten Kuhfladen auf einem Stück Grasnarbe, welche Bedeutung dieser Haufen für die Artenvielfalt hat. So bietet er bis zu seiner Umsetzung in Humus nach etwa 40 Tagen Nahrung für mehr als 300 Insektenarten. Deren Larven seien gleichzeitig Vogelfutter.
Die Mädchen und ihre Eltern Kristina und Christian sind begeistert: „Toll ist, dass alles aus der Region kommt und es hier so viele Mitmachaktionen gibt.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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