Austellung im Schloss
Bote zwischen Himmel und Erde
Nümbrecht - Eine einzigartige Ausstellung zum Thema „Kranich“ zeigt das Museum
und Forum Schloss Homburg bis zum 10. Februar. Begleitet von einem
hochkarätigen Rahmenprogramm umfass die Sonderausstellung „Zug der
Kraniche – Flügelschläge zwischen Natur, Kunst und Kultur“ neben
den naturkundlichen auch die kunst- und kulturhistorischen Aspekte des
stolzen, grauen Vogels.
So zeigt sich der Kranich nicht nur als schützenswerter Bestandteil
unserer Natur, sondern auch als Friedenssymbol, Wappentier oder als
Werbeträger.
Gerade im Bergischen Land verbinden die Menschen mit dem Zug der
Kraniche den Jahreszeitenwechsel, und wer kennt sie nicht, die
melancholisch trompetenden Vogelformationen am dämmernden Morgen-
oder Nachthimmel. So manchem vermitteln sie ein Gefühl von Wehmut und
vor allem Hoffnung. So auch in den asiatischen Ländern, in denen der
Kranich seit jeher ein Hoffnungsträger mit starker Symbolkraft ist.
Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel begrüßte die zahlreich
erschienenen Gäste aus Kultur, Umweltschutz und Politik zur
Vernissage in der neuen Orangerie auf Schloss Homburg. Besonders
erfreulich war die persönliche Anwesenheit der Künstlerin Shizuko
Sawada, die extra zur Ausstellungseröffnung aus Tokio angereist war.
Im Gepäck einen Wandbehang aus Textilfasern, darauf abgebildet die
berühmten gefalteten Origamikraniche, die in Japan für Glück und
ein langes Leben stehen, und nach der Kathastrophe von Hiroshima einem
kleinen Mädchen Namens Sadako bis zum Tode mit 12 Jahren viel
Hoffnung gaben.
Tausend kleine Papierkraniche faltete nun Shizuko Sawada selbst
während eines Krankenhausaufenthaltes und brachte diese als Geschenk
an Schloss Homburg mit.
Der Künstler David Ussem sei, wie er in einem Interview mit Denise
Trump betont kein „Falter“, sondern ein Maler und so gab er sich
dran, tausend Origamikraniche zu malen, die man jetzt in der
Ausstellung als gewaltiges Monumentalwerk an einer Wand bewundern
kann. Als Werbeträger kam der Kranich bereits vor hundert Jahren das
erste Mal auf einem Flugzeug der Deutschen AERO LLOYD AG zum Einsatz
und später auf der Flotte der Deutschen Luft Hansa AG. Davon wusste
auch Wolfgang Weber, Pressesprecher der Lufthansa AG persönlich zu
berichten. So sei der Kranich auch ein Symbol der Ausdauer und
Zuverlässigkeit. Dr. Günter Nowald, Leiter des NABU-Kranichzentrum
in Groß Mordorf begleitete das Projekt mit seinem Fachwissen und
sprach zum Thema Kranichschutz.
Zu einem Sponsorentalk waren Christian Brand, Geschäftsführer der
Stiftungen der Kreissparkasse Köln, Prof. Dr. Susanne Hilger,
geschäftsführender Vorstand der Rhein-Energie-Stiftungen und Bernd
Hombach, Vorsitzender des Fördervereines Schloss Homburg geladen.
Christoph Buchen vom Naturschutzbund Oberberg stand ebenfalls für
Fragen zum Thema Kranich bereit.
Seine langjährigen Aufzeichnungen über die Kranichflüge im
Oberbergischen sind im Katalog nachzulesen. Thomas Knura,
Pressesprecher der Volksbank Oberberg, der sich auch als Schauspieler
verdient macht, rezitierte Gedichte zum Kranich von Theodor Fontane
und Wilhelm Busch. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von
Winfried Bode an der Gitarre.
Zum Ausklang gab es Getränke, Gespräche und die Möglichkeit, einen
eigenen Origamikranich mit Museumspädagogin Miriam Klein zu falten.
Zur Ausstellung gibt es einen hochwertigen Katalog in dem die
ausgestellten Exponate, Leihgaben verschiedener Museen, Künstler und
der Lufthansa erklärt werden und die Beteiligten zu Wort kommen.
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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