Eule aus dem alten Baum
Das lernt in der Schule keiner

Mit Resten des alten Ahornbaumes in der Hand bewunderten Schulleiterin Monika Rameil (2.vr.) und ihre Kolleginnen das Kunstwerk von Arnd Schmidt (r.). Die Idee dazu hatte Lehrerin Petra Zimmermann (4.vr.). | Foto: Jürgen Sommer
  • Mit Resten des alten Ahornbaumes in der Hand bewunderten Schulleiterin Monika Rameil (2.vr.) und ihre Kolleginnen das Kunstwerk von Arnd Schmidt (r.). Die Idee dazu hatte Lehrerin Petra Zimmermann (4.vr.).
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Gaderoth - Die Aufregung bei den Grundschülern war groß, als Motorsägen
Künstler Arnd Schmidt

auf dem Schulhof der Gaderother Grundschule „ Auf dem Höchsten“
eine seiner bereitliegenden Kettensägen in Betrieb nahm. Der vom Pilz
befallene Ahornbaum auf dem Schulgelände war aus Sicherheitsgründen
schon Tage vorher gefällt worden, aber einen rund drei Meter hohen
und im Durchmesser 60 Zentimeter starken Baumstumpf hatte man
absichtlich stehengelassen.

Daraus sollte der Nümbrechter Arnd Schmidt eine Skulptur
heraussägen. Lehrerin Petra Zimmermann hatte diese Idee und
schließlich den Kontakt zu Schmidt hergestellt. Der seit Jahren für
seine Skulpturen in der Region bekannte Motorsägen Spezialist, nahm
die Herausforderung an.

Entstehen sollte eine Eule auf einem Bücherstapel, so der endgültige
Plan. Ein Termin wurde vereinbart und Schmidt begann seine Arbeit, die
in der Pause von den Kindern auf dem abgesperrten Areal staunend
beobachtet wurde.

„Die Kinder hatten so viele Fragen, die ich zeitlich gar nicht alle
beantwortet konnte“, erklärte Schmidt, der sich über die von
Wissbegierde angetriebene Begeisterung der Kinder freute.

Es mag sich bei strebsamen Schulkindern Enttäuschung breit gemacht
haben als sie hörten, dass man nicht alles in der Schule lernen kann!
Denn auf die Frage:

„Wie weißt du immer genau an welcher Stelle du sägen musst?“ gab
es wohl aus Sicht eines Schülers keine befriedigende Antwort.
Begabung, Intuition und Erfahrung heißen ie Zauberworte auf dem Weg
zum Erfolg und manchmal auch zu bewunderter Kunst. ls Schmidt die
Kettensäge zum Endspurt aufheulen ließ, um die Rinde am unteren
Stamm zu entfernen, unterbrach Schulleiterin Monika Rameil die
angesetzte Dienstbesprechung, um mit ihren Kolleginnen das Werk in
Augenschein zu nehmen. „Mega! Wunderschön!“

Die Damen des Kollegiums waren voll des Lobes und der Wertschätzung.
Die Freude über die neue Attraktion auf dem Schulhof ließ den
hölzernen Vogel völlig kalt.

Die Eule sitzt ab sofort mit ihrer eigens angefertigten, aus Draht
gebogenen, schwarzen Brille unbeweglich und stoisch auf ihrem
Bücherstapel, genau dem Eingang der Schule gegenüber. Vielleicht
bekommt sie ja demnächst einen Namen. Kreativität ist bei den
derzeit 135 Schüler und Schülerinnen sicherlich ausreichend
vorhanden.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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