Honigbienen & Imker im Winter
Der Kreisimkerverband Oberberg lädt zum Vortrag ein

Stefania Herod, 1. Schriftführer Kreisimkerverband Oberberg  
beim Mittelwände gießen | Foto: Bildrechte: Norbert Herod
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  • Stefania Herod, 1. Schriftführer Kreisimkerverband Oberberg
    beim Mittelwände gießen
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Was machen die Imker im Winter? Manche von ihnen hat man auf den Weihnachtsmärken erlebt. Dort haben sie ihren Honig und manchmal auch ihre Bienenwachskerzen verkauft und dabei ganz viel über Bienen geredet. Aber es gibt noch viel mehr zu tun... Die Beuten werden gewartet. In der einen Beute hat ein Specht mit dem Schnabel ein Loch gehackt, die anderen müssen gestrichen oder neu gewachst werden. Das nächste Frühjahr kommt bestimmt, da müssen die Bienenwohnungen für die Mädels gut vorbereitet sein. Gereinigte Rähmchen werden neu gespannt. Darauf werden dünne Bienenwachs-Mittelwände eingelötet. Da können die Bienen im Frühjahr direkt loslegen, ihrem Bautrieb nachgehen und die Waben ausbauen, in die dann Honig und Pollen für die Brut eingelagert werden. Und mancher Stand muss auch gewartet werden, da mal ein neues Brett draufgeschraubt, dort mal nachgeschaut, ob alles in Ordnung ist. Wie geht es den Bienen, hört man sie summen?

Aber was machen die Honigbienen im Winter? Schlafen sie? Ja, wie ist das eigentlich... schlafen Honigbienen überhaupt? Wie steht es um die Bienen, man hört so viel vom Bienensterben? Wie war das Jahr 2018 für die Bienen und somit für die Imkerschaft in Oberberg?

Immer wieder gibt es interessante Fragen zur Bienenhaltung. Dafür gibt es einen kompetenten Ansprechpartner. Der Kreisimkerverband Oberberg (KIV) beantwortet Fragen zu Honigbienen. Die Mitglieder des Vorstandes sind nicht nur im Sommer aktiv, auch im Winter gibt es viel zu tun. Das neue Bienenjahr steht vor der Tür, das alte ist vergangen und es ist gut, wenn sich die Imkerschaft mal darüber austauscht. Also wird die Jahreshauptversammlung vorbereitet. Da kommt der Vorstand des KIV mit den 1. Vorsitzenden der 16 Vereine aus Oberberg zusammen. Zunächst erstattet der 1. Vorsitzende Norbert Herod einen Jahresbericht. Dann werden die Tagesordnungspunkte abgewickelt, die Kassenführung wird erörtert von Jürgen Ringsdorf, dem 1. Schatzmeister. Es geht dabei z.B. um Futterkranzproben, die gezogen wurden um evtl. auftretende Bienenkrankheiten möglichst schnell erkennen und beheben zu können. Manfred Sommer, der 2. Vorsitzende kümmert sich um Varroa-Bekämpfungsmittel und berichtet z.B. über Faulbrut-Bekämpfungsmassnahmen.
Auch formelle Dinge wie Mitgliedsbeiträge, Mitgliedschaften im Imkerverband Rheinland und dem Deutschen Imkerbund fallen an. Unter dem TOP Allgemein kommen alle zu Wort. Meistens entsteht dabei ein reger Austausch oder eine Diskussion zu dem einen oder anderen Bienenthema.

Für neu aufkommende Fragen gibt es Spezialisten. Dort führen Fachleute Bienenhaltung zu Forschungszwecken durch. Dabei entdecken Bienenforscher immer wieder neue Aspekte und Erkenntnisse, die sie dann in Vorträgen weitergeben. Um auf den neuesten Stand zu sein lädt der KIV zweimal im Jahr fachkundige ReferentInnen ein, die der Imkerschaft einen neuen Wissensschub vermittelt. Aber nicht nur Imker und Imkerinnen können davon profitieren. Jeder der Interesse hat kann an den Vorträgen kostenlos teilnehmen, sein Wissen erweitern und evtl. auch Fragen stellen. Der nächste Vortrag findet am 24.02.2019 um 14.00 h statt im Hotel Ponyhof Knotte, Römerstr. 33, 51674 Wiehl. Guido Eich, Dipl. Biologe und Imkermeister am Institut für Bienenkunde Celle, wird vortragen, was beim „Spurenlesen im Bienenvolk - Gesundheits-Check durch Gemüll- und Flugloch-Diagnose“ wichtig für das Überleben im Bienenvolk ist. Dabei wird die indirekte Körpersprache der Bienen mit einbezogen. Ein Blick und der Imker kann erkennen, wie es dem Bienenvolk geht.

Der Kreisimkerverband Oberberg (www.kreisimkerverband-oberberg.de) vermittelt bei den regelmäßig stattfindenden Treffen seiner Vereine durch deren Mitglieder allen interessierten theoretische wie praktische Hilfen in der Bienenhaltung. Darüber hinaus bietet er für Neuimker Einstiegshilfen durch sogenannte „Imkerpaten an, die sie in den Anfangsmonaten ihrer imkerlichen Tätigkeiten begleiten. Die Vereine betreuen Lehrbienenstände z.B. in Lindlar und Gummersbach. Hier finden für Kindergärten, Schulen und interessierte Bürger praxisbezogene Schulungen und Imkertage statt. Die Imkerschaft sichert den Honigbienen das Überleben, den ohne sie würden die Bienen in kurzer Zeit aussterben. Dazu sichern sie die flächendeckende Bestäubung und Erhaltung der Wildpflanzen und vieler heimischer Kulturpflanzen. Die Bestäubung ist eine wichtig Ökosystemfunktion, die eine ausgewogene und gesunde Ernährung möglich macht. Tierische Bestäuber sind Garanten für die Qualität unserer Lebensmittel. Unsere Honigbienen bilden soziale Staaten, die aus Königin, Arbeiterinnen und Drohnen bestehen. Die anfallenden Arbeiten sind klar aufgeteilt: Die Königin sorgt mit ihren Eiern für den Fortbestand der Kolonie. Die Arbeiterinnen kümmern sich um die Sauberkeit im Volk, bauen die Bienenwachs-Waben, versorgen die Brut, tragen Nektar und Pollen als Nahrung ein und lagern diese als Honig und Bienenbrot in den Waben ein. Die Wächterbienen bewachen das Bienenvolk vor Eindringlingen. Die Drohnen dienen lediglich der Begattung von Königinnen und versorgen die Mädels mit Wärme. Drohnen erkennt man daran, dass sie etwas runder als die Mädels sind und an ihren wunderschönen großen Augen. Außerdem haben sie keinen Stachel. Jetzt im Winter überwintert das Volk: „der Bien“ in der „Wintertraube“. Statt ca. 50.000 Bienen finden sich jetzt nur noch ca. 5.000 Bienenmädels die sich als Kugel rund um die Königin zum Wärmen gesammelt haben. Die Bienen kuscheln sich warm, wechseln wenn sie abgekühlt sind von außen nach innen. So bleibt es mollig in der Traube. Natürlich warten sie genau so wie wir auf den Frühling. Dann werden sie wieder summen und brummen und uns erfreuen.

Meistens wird die Imkerei im Oberbergischen Kreis aus Hobby und Idealismus betrieben. Übrigens imkern immer mehr Frauen. Und oft ist die Imkerei eine Familien-Herzensangelegenheit. Und auch in der Schule können sich die Kinder für eine Bienenhaltung AG anmelden, die von einem Imker betreut wird. Der KIV Oberberg stellt sich und seine Arbeit auch am 10. Oktober 2019 auf der Kreis- und Bezirkstierschau des Oberbergischen Kreises in Lindlar dar. Dort können am Stand viele Fragen direkt beantwortet werden. Vorab: auf die Frage ob Bienen zu Weihnachten Geschenke von ihren ImkerInnen erhalten gibt es natürlich nur eine Antwort. Aber klar doch!

Stefania Herod, 1. Schriftführer Kreisimkerverband Oberberg  
beim Mittelwände gießen | Foto: Bildrechte: Norbert Herod
Norbert Herod, 1. Vorsitzender Kreisimkerverband Oberberg | Foto: Bildrechte: Stefania Herod
LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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