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Honigbienen & Frühling
Der Lenz läßt grüßen - die Bienen fliegen!

Gestern hörte ich das vertraute erschöpfte Geschnatter... die ersten Zugvögel sind über unser Haus geflogen. Der Frühling kommt habe ich gedacht, allerdings war es mir noch ziemlich kalt. Heute dagegen... es ist wärmer, heller, wahre Frühlingsgefühle kamen heute  auf. Was könnte ich in der Wohnung umstellen? Wie sehen die Fenster denn aus? Die Sonne scheint rein, man sieht jedes Staubkörnchen, ran an die Scheiben und den Winter wegwaschen. Ein einsames rotes glitzerndes Sternchen war noch am Balkon von Weihnachten übrig geblieben. Ab in die Kiste für nächstes Jahr. Und danach raus in den Garten! Ha! Die nächsten Zugvögel... Sehen kann ich sie nicht aber hören...
Vogelfutter wieder aufgefüllt, man weiß ja nicht was noch kommt. Die Vogelkehlen weit geöffnet, wahre Künstlergesänge erfüllen die frische Oberbergische Luft. „Tirlier, tui tui tui, twiet, tweit...“ fliegen rauf, wieder runter vom Baum. Nochmals laut trällern, wie Pavarotti singen, dann wegfliegen, da ich ja da stehe... ein Mensch am Futterhäuschen? Geht ja gar nicht!

Aber jetzt zu unseren Honigbienen... was werden sie wohl machen? Imkers also ran an die 1. Beute, die gerade von den ersten Sonnenstrahlen warmgeküßt wird... dunkles Flugloch.... ja! Erst eine, dann noch eine, und dann mehrere Bienchen stecken ihr Köpfchen raus und dann nichts wie los! Ach nee, doch nicht. Erst mal vorsichtig, die wissen ja auch noch nicht ob das wirklich geht. Dann fliegen sie mal hoch, dann nach links, mal nach rechts, wieder runter, schwirr, summ, schau...
„Wo sind wir hier überhaupt, wie sieht die Welt denn heute aus? O.k. Sonne ist da, aber wie weit?
Im Schatten kann es schon wieder sehr kalt sein. Besser hier bleiben, erst einmal orientieren, auskoten, ah, das tut gut!“ Es war ja eine lange Winterzeit. Da halten die Honigbienen lange ein, sie haben keine eingebaute Toilette. Da müssen sie erst einmal einen kleinen Reinigungsflug machen. Dann mal schauen, ob sie mal ein Tröpfchen Wasser erwischen, oder sogar ein wenig Pollen mit nach Hause nehmen können... Dann könnte ja Frau Königin wieder anfangen Nachwuchs zu legen und das Bienenjahr könnte beginnen.
Einige Bienen kommen schon mit dicken gelben Pollenhöschen von der Haselnuss zurück, stürzen sich auf das Flugbrett und rein in die Beute, einlagern. Einige holen Wasser, die drinnen machen mal ein wenig sauber und kommen auch mal kurz raus. Luft schnappen, kötteln, weitermachen.

Das freut uns Imker natürlich, wenn wir sehen, dass unsere Honigbienen den Winter überlebt haben. Die meisten unserer Völker sehen gesund und munter aus. Aber an einer anderen Ecke des Gartens steht eine Beute die leer ist. Keine Bienen mehr drin. Was ist da wohl passiert? War das Volk zu schwach? Futter hatten wir genug drin. Hatten sie doch zu viel Varroamilben? Haben wir alles getan was nötig war? Tiere die in der freien Natur leben haben es im Winter nicht einfach zu überleben. Wir werden gleich mal reingehen und unsere Stockkarten überprüfen, so weit wir in Erinnerung haben, haben wir alles richtig gemacht. Und doch. Einige Verluste sind da. Wir telefonieren mit einigen Imkerkollegen... Auch sie haben Verluste erlitten. Für jeden Imker ist es grausam seine Völker zu verlieren. Also gut auf die Bienen aufpassen und versuchen, sie so gut wie möglich zu unterstützen.
Die nächsten Nächte sind bestimmt noch kalt bis frostig. Wir werden Absprachen treffen mit den umstehenden Landwirten und den Obstbauern, es ist gut über ihre geplanten Pflanzenschutz-Massnahmen informiert zu sein. Dann wollen wir mal auf ein gutes Bienenjahr hoffen. Inzwischen haben ja viele Menschen begriffen, wie wichtig die Honigbienen und die Insekten überhaupt für uns Erdenbürger sind. Und für die Vögel und alle Tierarten, die der natürlichen Artenvielfalt angehören. Wir alle sind teil des ewigen natürlichen Lebenskreislaufs, the circle of life.

LeserReporter/in:

Stefania Herod aus Nümbrecht

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