Kirche eingeweiht
Der „singende Glockenturm“

Superintendent Jürgen Knabe weihte in Harscheid mit einem Festgottesdienst die neue Kirche ein. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Superintendent Jürgen Knabe weihte in Harscheid mit einem Festgottesdienst die neue Kirche ein.
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Nümbrecht - Alles schwieg in Harscheid, als der Glockenturm zu „singen“
begann. Dem einzigartigen Zusammenspiel der verschiedenen Glockentöne
im Turm lauschten die Besucher, die sich in der Kirche auf den
Stühlen bis hinaus auf den Vorplatz versammelt hatten.

Zehn Jahre hatte der Harscheider Kirchenbauverein um sein Gotteshaus
gekämpft, drei Jahre in harter Arbeit gebaut und vier Tage gefeiert.
Im ganzen Umkreis war dieser Gottesdienst, gehalten von Superentendent
Jürgen Knabe, der Einzige an diesem Tag.

Zu Beginn der Festlichkeit wurden die Prinzipalstücke, hergestellt
von einer Tischlerei aus der Region feierlich zu ihrem zukünftigen
Platz getragen und aufgestellt. „Der Vogel hat ein Haus gefunden,
die Schwalbe ein Nest...“ so hieß es in einem der Gebete und
Superintendent Knabe warf vorsichtig die Frage in den Raum, ob es denn
sein kann, dass der Mensch ein Haus lieben und begehren könne.

Würde man die Bedeutung von Liebe und Begehren auf den Glauben und
das, was „von Oben“ kommt übertragen, so hätte das Haus eine
andere Bedeutung und könne mit Liebe in Verbindung gebracht werden.
Doch wer von den Anwesenden, die mit ihren eigenen Händen am
Kirchenbau beteiligt waren, wüsste nicht, was die Liebe zu einem
solchen Bauwerk bedeutet? Dennoch wird das Haus mit diesem Festakt und
seiner Einweihung einem höheren Zweck übergeben.

Ein Gotteshaus sei eine andere Qualität eines Gebäudes, so der
Superintendent und bedeute den Eintritt in eine andere Welt. Der Bau
dieser Kirche sei ein eindrucksvoller Akzent entgegengesetzt all der
Schließungen in den letzten Jahren und soll ein Ort sein, an dem
Leben gefeiert wird.

„Hier wohnen Glaube, Liebe und Hoffnung“ sagt der Glockenturm, der
im Mai dieses Jahres an seinen endgültigen Platz versetzt wurde. Ein
wenig haben die Glocken an diesem Morgen jedoch auch von Dankbarkeit
und Glück erzählt darüber, zu welch immensen Leistungen Menschen in
ihrer Liebe, Hoffnung und vor allem ihrem Zusammenhalt fähig sind.

Die Harscheider dürfen auf jeden Fall stolz sein auf ihr gemeinsames
Werk. Den ganzen Tag konnte noch in und um die Kirche und unter dem
sonnigen Himmel gefeiert werden.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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