Vorbildliche Streuobstwiese
Ein Herz für die Gute Luise
Nümbrecht - Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen
mit einem besonders hohen Wert für den Erhalt der biologischen
Vielfalt in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Lebensraum für mehr als
3000 Tier- und Pflanzenarten. Um dem Schwinden dieser natürlichen
Lebensräume entgegenzuwirken, haben Vertreter aus Landwirtschaft und
Naturschutz gemeinsam mit dem Land NRW Ende vergangenen Jahres eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen.
m August 2017 wurde das Projekt „Netzwerk
Streuobstwiesenschutz.NRW“ unter der Leitung von
Projektkoordinatorin Sevil Yıldırım, ins Leben gerufen. Neben dem
Einsatz für den Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von
Streuobstwiesen werden zudem vorbildliche Streuobstbestände in ganz
NRW als „Best-Practice“ – Beispiele mit einer Plakette und
Urkunde ausgezeichnet.
Die Auszeichnung ging an Familie Thönis in Ödinghausen. Rund um den
idyllischen Ort bei Nümbrecht liegen die Streuobstwiesen der Familie
Thönes. Auf einer Fläche von rund 2 Hektar befinden sich 150
hochstämmige Obstbäume. Ein Großteil davon wurde in den letzten 25
Jahren gepflanzt, und nach der Aufgabe des landwirtschaftlichen
Familienbetriebes 1992, rekultiviert.
Einige der Bäume sind über hundert Jahre alt. Auf der Wiese unter
Apfelsorten wie „die Gute Luise“ oder der „Bergischen
Schafsnase“ weiden Milchkühe, Schafe und Hühner, denen das
natürliche Grün als wertvolles und vitaminreiches Futter dient.
Zur Übergabe der ersten Auszeichnung für die Bergische Region
versammelten sich Martin Thönes, Obstbauer im Nebenerwerb und
Abteilungsleiter der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Sevil
Yildirim, Projektkoordinatorin, Olaf Schriever, wissenschaftlicher
Mitarbeiter der Biologischen Station Oberberg, Anne Heitmann der
Solawi Oberberg und Helmut Dresbach, Kreisverbandsvorsitzender des
Rheinischen Landwirtschaftsverbandes und Familien und Angehörige der
„Solavi Oberberg“.
Thönes beschreibt die Bedeutung, die in früheren Zeiten dem Obst als
Grundnahrungsmittel zukam und in den letzten Jahren mehr und mehr in
Vergessenheit geriet und hebt die Wichtigkeit der Sortenvielfalt und
des regionalen Anbaues hervor. Helmut Dresbach liegt der dauerhafte
Erhalt dieser natürlichen Anbauweise am Herzen. Er wünsche sich
Ideen und Programme, die den regionalen Landwirten helfen können, die
Streuobstwiesen zu erhalten und zu pflegen, was einen hohen
Zeitaufwand bedürfe.
In diesem Zuge spricht Dresbach seine Anerkennung der
„Solavi-Oberberg“ für ihren Einsatz aus, der auch Familie Thönes
angehört. Gemeinsam mit den Kindern wurden an diesem Tag neue
Obstbäume gepflanzt und feierte im Anschluss das Erntedankfest der
„Solavi Oberberg.“
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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