Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof
Ein Tag voll Licht und Schatten

Die Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof wurde gemeinsam gestaltet von der Gemeinde Nümbrecht, der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie den Freundeskreisen Nümbrecht/Mateh Yehuda - Megilot und Wiehl/Jokneam. | Foto: Fotos: Karin Rechenberger
  • Die Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof wurde gemeinsam gestaltet von der Gemeinde Nümbrecht, der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie den Freundeskreisen Nümbrecht/Mateh Yehuda - Megilot und Wiehl/Jokneam.
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Nümbrecht - „Wie kein anderer Tag im Kalenderjahr ist der 9. November ein Tag
mit Licht und Schatten“, betonte Kreisdechant Pfarrer Christoph
Bersch in seiner Rede zur Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof in
Nümbrecht.

Der Mauerfall vor 30 Jahren war ein lichtvoller Tag, die Erinnerung an
die Pogrome vor 81 Jahren liege dagegen wie ein dunkler Schatten über
der Geschichte unseres Landes.

An die 80 Teilnehmer versammelten sich an der Gedenkstätte am
jüdischen Friedhof in Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November
1938, an die Nürnberger Gesetze von 1935 und an die Wannseekonferenz
vom Januar 1942. Gemeinsam gestaltet wurde dir Feierstunde von der
Gemeinde Nümbrecht, der Oberbergischen Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit sowie den Freundeskreisen
Nümbrecht/Mateh Yehuda/Megilot und Wiehl/Jokneam. Nach der
Begrüßung durch Vize-Bürgermeister Fabian Scheske erinnerte Pfarrer
Christoph Bersch an die furchtbaren Verbrechen in der Zeit des
Nationalsozialismus.

„Wir dürfen Geschichte nicht verfälschen, wir dürfen nicht
verdrängen, und wir dürfen nicht schweigen!“, forderte der
Kreisdechant in seiner eindringlichen Ansprache. Gerade in diesen
Wochen und Monaten erlebe man, was passiert, wenn man das Sprechen,
die manipulative Beeinflussung von Meinungen denen überlasse, die
nichts Gutes im Schilde führen, die aufrühren und aufhetzen. Die
Ereignisse an der Synagoge von Halle und die letzten Wahlergebnisse in
Thüringen ließen keinen Zweifel daran, wie unverzichtbar
Gedenkveranstaltungen seien und wie sehr es auf uns alle ankomme,
klare Botschaften gegen jegliches antisemitische und
menschenverachtende Gedankengut in Wort und Tat auszusenden. „Wir
dürfen nicht schweigen“! rief Bersch wiederholt auf. Auch die
Schüler der Stufe 11 des Hollenberg-Gymnasiums wollten mit ihrem
Beitrag zeigen, wie wichtig es ist, sich auch weiterhin für eine
angemessene Erinnerungspolitik einzusetzen und Verharmlosungen keinen
Raum zu geben, um das Vergessen zu verhindern.

Marion Reinecke vom Freundeskreis Wiehl/Jokneam verlas das Kaddisch,
ein Gebet für die Verstorbenen. Gedenken und Kranzniederlegung
gestaltete die Oberbergische Gesellschaft für christlich-jüdische
Zusammenarbeit mit Frank Norbeteit, Wolfgang Birkholz und einem
Wortbeitrag von Pastor Peter Muskolus.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von Diakon Rolf Faymonville auf
der Klarinette begleitet. „Danke, dass wir an diesen Tagen voller
Licht und Schatten gemeinsam die Erinnerung wachhalten, die das Dunkle
nicht verdrängt, doch in die Dunkelheit ein Licht der Hoffnung
erstrahlen lassen“, so Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch
abschließend.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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