Pflanzentauschbörse
Einmal Kräuter gegen Nelke
Nümbrecht - Kräuter wie Knoblauchgras und Schnittlauch, Eisenhut, Forsythie
und selbst gezogene Agaven hatte Familie Fiegenschuh aus
Reichshof-Fahrenberg im Bollerwagen. Während Vater Jens die Pflanzen
hütete, hielt Mutter Carmen „auf der Suche nach
Außergewöhnlichem" Ausschau nach Tauschpflanzen. „Gucken, was mich
anlacht", schmunzelte sie und schon tauschte sie eine ihrer Pflanzen
gegen eine Lichtnelke.
Bei der traditionellen Pflanzentauschbörse der Veranstalter
Biologische Station Oberberg (BSO), Rheinischer Landfrauenverband –
Kreisverband Oberberg und NABU Oberberg zu Füßen von Schloss Homburg
tummelten sich wieder einmal zahlreiche Pflanzenfreunde und
Hobbygärtner. „Ich finde ganz toll, dass hier wirklich getauscht
wird", schwärmte auch Petra Lambert aus Schemmerhausen, die zum
ersten Mal einen kleinen Stand hatte. Salomonsiegel, Flieder,
Akeleien, Fingerkraut und vieles mehr hatte sie mitgebracht. Und schon
vieles getauscht, zum Beispiel gegen Sonnenhut und Ziest.
Was für Bienen im Jahreslauf gut sei, erklärte Dr. Wilhelm Lensing
vom Imkerverein Morsbach. „Haselnuss, Weide, Obstbäume und
–sträucher im Allgemeinen, Löwenzahn, Erdbeeren, Himbeeren,
Brombeeren, Weißklee, Kugeldisteln und Weidenröschen", gehören
dazu. Weltweit sei sie das drittwichtigste Tier und – neben gesundem
Honig – wichtig für eine reiche Ernte.
Bei der Bergischen Gartenarche stand die Aktion für Sommerblüher mit
Anleitungen zum Pflanzen und Samen ernten nebst Tipps gegen die
Schneckenplage im Vordergrund. Wie viele Besucher tatsächlich kommen,
sei nicht zu beziffern, sagten Christine Wosnitza und Frank Herhaus
von der BSO. Im letzten Jahr seien es ca. 1.200 gewesen.
Und da hatte es aus Kübeln gegossen. Insgesamt gab es rund 40 Stände
aus Oberberg und den umgebenden Kreisen. Traditionell dabei die
großen Stände von NABU, Imkerverein Morsbach, Landfrauen Oberberg,
Terre des Hommes und viele kleine Stände. Neu dabei war in diesem
Jahr unter anderem der Naturgarten – Ortsgruppe Bergisch Land, der
sich im letzten Jahr gründete. Und während sich viele Hobbygärtner
bei leckeren Waffeln von den Landfrauen Lindlar austauschten, kamen
auch die Kinder kamen nicht zu kurz.
Bei der BSO entdeckten und bestaunten sie durch Mikroskope, was sich
an kleinsten Tierchen im Kompost tummelt und diesen zum schwarzen Gold
der Gärtner macht.
Gleich daneben hielt Janina Rödder, die bei der BSO ihren
Bundesfreiwilligendienst leistet, Gänseblümchen und Zutaten für
eine selbstgemachte Gänseblümchenseife bereit.
Dass die Heilpflanze des Jahres regenerative Wirkung habe, erklärte
Wosnitza kurz und knapp. „Es wird auf das Gänseblümchen oft genug
getreten, und trotzdem wächst und blüht sie dann wieder." Großen
Dank sprach Herhaus der Freiwilligen Feuerwehr Nümbrecht für deren
wiederholt tatkräftige Unterstützung aus.
Und die Floriansjünger hatten alle Hände voll zu tun, den kommenden
und wegfahrenden Verkehr zu regeln. Zeitweise parkten die Pkw bis zur
L320 zwischen Bierenbachtal und Homburg-Bröl.
- Friederike Klein
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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