Schulschluss
Erfolgreiche Zeiten gingen jetzt zu Ende
Nümbrecht - Schluss, aus, vorbei. Die letzten Zeugnisse, die letzten
Entlassungsfeiern für Schüler und deren Lehrer, die letzten Tänze
und Feten. Auf dem Nümbrechter Schulcampus endeten mit dem letzten
Junitag die Ären der Albert-Schweitzer-Hauptschule und der
Sophie-Scholl-Realschule. Und den nutzten sie alle redlich aus.
Während die Schüler der Hauptschule mit ihren Familien und Lehrern
in der Schule selbst feierten, tummelten sich bei der Abschluss- und
Schließungsfeier der Realschule mehr als 500 Gäste in der GWN-Arena.
Für die letzte Feier nach 23 Jahren hatten alle gemeinsam ein
umfangreiches Programm erarbeitet.
Der ökumenische Gottesdienst in der katholischen Kirche läutete
nachmittags den Abschied ein. Nach der Übergabe der Zeugnisse,
eröffnete der ehemalige Schüler Juri Kartasov den Schließungsabend
gefühlvoll am Klavier.
Grußworte von Dr. Dirk van Betteray, Gabriele Schlünder von der AOK
Rheinland/Hamburg, Geschäftsführerin des Bergischen
Abfallwirtschaftsverband Monika Lichtinghagen-Wirths standen ebenso
auf dem Programm wie English Sketch, „Bilder-Filme-So war’s“,
Szenen aus der „Feuerzangenbowle“ auf die Schule bezogen, Robin
Folta aus der 10c mit „House of the rising sun“, ein Dance-Mix –
Programmpunkte, die Schüler und Lehrer gemeinsam kreiert hatten.
Gabi Hamacher vom Internationalen Bund, der sieben Jahre lang Träger
der Über-Mittag-Betreuung war, dankte – wie ihre Vorredner - für
die „sehr schöne Zusammenarbeit“. Zum guten Schluss
verabschiedete Schulleiterin Verena Hertel offiziell den Englisch- und
Französisch-Lehrer Rolf Fenes. 21 Jahre lang hatte er der
Sophie-Scholl-Realschule die Treue gehalten, obwohl er täglich 90
Kilometer dafür fahren musste.
Fenes erinnerte an die Welcome-Feste für neue Schüler und vieles
mehr, was an der Schule passierte. Bis zum letzten Schultag habe
geregelter Schulbetrieb stattgefunden. „Die nahe Zukunft wird
zeigen, dass die Entscheidung diese erfolgreiche Schule zu zumachen
ein gravierender Fehler war“, ist seine persönliche Meinung.
„Schule ist mehr“ stand auch für Schulleiterin Hertel immer an
erster Stelle.
Das machte sie in ihrer Abschiedsansprache am späten Abend mehr als
deutlich. Sie berichtete vom Beginn 1994, mit über 80 Anmeldungen
schon im Jahr 1995, über die gute Vernetzung, die Dreizügigkeit der
Schule bis zum jetzigen Schlusspunkt, aber auch von Widerständen und
Kampf. Bewegt habe sie, speziell auch als Gründungsrektorin, das
Auslaufen der Schule.
Es sei wie ein kleines Sterben von Jahr zu Jahr, von Woche zu Woche,
zuletzt von Tag zu Tag gewesen. Sie verlasse Nümbrecht mit einem
weinenden und einem lachenden Auge. Weinend, weil ihr die konstruktiv
und wohlwollend begleitenden Menschen fehlen werden. „Das mit dem
lachenden Auge sei sicherlich leicht zu erraten“, betonte sie. Denn
nicht ohne Grund fehlten auf der Gästeliste offizielle Vertreter aus
Verwaltung und Politik.
„Sie haben sich uns gegenüber, besonders im Rahmen des
Entscheidungsprozesses um die Auflösung der Realschule, menschlich
sehr entwürdigend verhalten und schlimmer noch, niemals ihr Bedauern
zum Ausdruck gebracht. Wir haben ein gutes Gedächtnis, sind nicht
‚political correct“ und haben diese Leute erst gar nicht
eingeladen.“ Mit einem Feuerwerk und Tanz bis in die frühen
Morgenstunden endete für die Schüler ihre Schulzeit und für die
Schule eine erfolgreiche Ära.
- Friederike Klein
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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