Lichterfest im Kurpark
Flammenzungen am Himmel
Nümbrecht. Nur von einem kurzen, wenn auch heftigem, Regenschauer begleitet, feierten rund 7000 Gäste am Samstag nach zwei Jahren Pandemiepause wieder das Lichterfest im Kurpark. Karina Tuttlies, Geschäftsführerin der Gemeindewerke Nümbrecht (GWN), freute sich über die Steigerung von etwa 2000 mehr Besuchern als 2019 vor der Pandemie: „Die Leute wollen einfach wieder raus und feiern.“
Zu Beginn des Familientags am Samstagnachmittag ehrten Bürgermeister Hilko Redenius und seine Mitarbeiterin Sabine Schütz 58 Ehrenamtler für ihren uneigennützigen Einsatz in den Bereichen Sport, Musik, Kultur und in den Dorfvereinen. Sie überreichten ihnen für ihr 25-jähriges Engagement die lebenslang gültige Jubiläums-Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein Westfalen. Den traditionellen Fassanstich mit anschließendem Freibier absolvierte Redenius mit Bravour nach nur zwei Schlägen mit dem Holzhammer.
Danach standen die Kinder im Mittelpunkt, für die GWN und DLRG so einiges organisiert hatten. Die GWN-Mitarbeiterin Petra Laurent hat die Station „Fadenziehen“ besetzt und erklärt, dass es mit „Kegelbahn“, „Ringe werfen“ und „Elektro“ drei weitere gebe, wofür die Kids Stempel auf eine Karte bekommen. Je nach Anzahl der erledigten Aufgaben durften sie sich dann anschließend aus einem Schaukasten einen Preis nach Wunsch aussuchen. Bei der DLRG gab es unter anderem Kinderschminken sowie eine Hüpfburg – und leuchtende Krönchen für den Abend des Lichterfestes. Michael Rudde schildert, dass der DLRG-Stand schon seit mehr als zehn Jahren Tradition ist: „Mit dem Erlös vom Verkauf der Krönchen finanzieren wir unsere Jugend- und Fortbildungsarbeit.“
Beginnend mit Hits wie dem Gospelsong „I Will Follow Him“ aus dem Film „Sister Act“ stimmte das Jugendorchester des Musikvereins Heddinghausen unter Leitung von Marco Fischdick den inzwischen prall gefüllten Kurpark auf das bevorstehende Ballonglühen ein, das windbedingt diesmal nur ohne Ballonhüllen stattfinden konnte. Thomas Lepperhoff, Vorsitzender des organisierenden Ballonsportclubs Reichshof (BSC), erläuterte: „Die Ballone bieten dem Wind eine sehr große Angriffsfläche – bei den derzeitigen Böen in rund 15 Metern Höhe würden die Hüllen ständig am Boden liegen.“
Eingebettet in den Auftritt der Band „Hot Stuff“ gab es stattdessen ein „Candle Light“, bei dem die Ballonpiloten in den Körben mit ihren Gasbrennern feurige Flammenzungen in den kobaltblauen Himmel malten. Den 28-jährigen Christian Kalousdian, der extra für das Ballonglühen aus Lübeck angereist war, störte diese Programmänderung überhaupt nicht: „So etwas habe ich bisher nur in Japan gesehen – ich finde es toll, das heute in Nümbrecht zu erleben.“
Die Musik für die rund 25-minütige, feurige Darbietung hatte BSC-Mitglied Lukas Eschemann, Drummer bei den Morsbacher „Red Igelz“, zusammen mit dem Betreiber eines Waldbröler Tonstudios ausgesucht: „Es war ja vorher nicht absehbar, dass das Glühen heute ohne Hüllen stattfindet, also mussten wir die Songs so zusammenstellen, dass die Ballone ausreichend Zeit haben, zwischendurch immer wieder abzukühlen.“
Den Schlusspunkt unter das Lichterfest setzte ein etwa zehnminütiges Höhenfeuerwerk, das diesmal durch langanhaltende Leuchtspuren besonders beeindruckend war. Begeistert applaudierten die Zuschauer nach dem farbenfrohen Himmelsspektakel.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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