Kleine flotte Flitzer
Formel-1 im Kleinformat
Nümbrecht - Dass ein Bobby-Car nicht nur ein ohrenbetäubendes Plastikgefährt
sein muss, davon konnte man sich auf dem Gelände von Schloss Homburg
überzeugen. Während sich Zuschauer und Fotografen hinter Heuballen
in Sicherheit brachten, rauschten die großen und kleinen Rennfahrer
einer nach dem anderen über das Kopfsteinpflaster in die Zielgerade.
Das Museum und Forum Schloss Homburg lud im Rahmenprogramm seiner
aktuellen Sonderausstellung „PLASTIC::FANTASTIC – Design-Ikonen
aus dem Deutschen Kunststoff-Museum“ gemeinsam mit dem
Bobby-Car-Sport-Verband zum BIG-BOBBY-CAR-Rennen ein. Auf dem Programm
standen sowohl ein BIG-BOBBY-CAR-Rennen für Profifahrer, als auch ein
Jedermann-Rennen für Amateure und jüngere Fahrer. Auf dem
Kinder-Parcours im Barockgarten konnte man den Bobby Car-Führerschein
ablegen. Für die ganz kleinen Rennfahrer gab es zudem eine Hüpfburg.
Auch ein Blick hinter die Kulissen der Profis war möglich. Bernd
Thoma vom Bobby-Car Sportverband versammelte Fahrer aus
Baden-Württemberg, Bayern, und aus Hessen um sich. An der Startrampe
wurde gefachsimpelt und die kleinen Flitzer noch ein letztes Mal vor
dem Rennen überprüft. Ein Profigefährt ist dann schon mal eher aus
Metall, Luftbereift und mit erhöhtem Lenkrad. Zwischen 700 und 800
Euro gibt man für so einen Rennschlitten aus und kann damit
Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde
erreichen, beschreibt Thoma.
Sein ganz persönlicher Wunsch wäre noch ein Eintrag im Guinnes-Buch
der Rekorde. Beim Zusammenbau, der recht individuell ausfallen kann,
hilft man sich im Verein gegenseitig. Das Achslager eines
Kunststoff-Bobby muss dann auch schon mal mit einem Eisenwinkel
verstärkt werden, damit die Achsstange den Kunststoff nicht
ausfräst.
All das muss ein Profi wissen und natürlich ist der Sturzhelm Pflicht
und die Großen treten vorbildlich in Motoradkluft auf. Der
Rennfahrernachwuchs kann sich hier einiges abschauen. Mutig starten
die Kleinen mit ihren Kunststoffcars und wissen längst, wie sie eine
steile Kurve zu nehmen haben.
12.36 Sekunden war die erste Zeitmessung an diesem Tage und blieb
lange unangefochten. Für die Sieger des Jedermann-Rennens, gab es ein
BIG-BOBBY-CAR als Gewinn. Voraussetzung war, dass die Teilnehmer der
Wertungsrennen für einen Kindergarten ihrer Wahl starteten.
Am Nachmittag gab es dann auch das wertungsfreies Fahren. Sogar echte
„Elektro Bobbys“ gab es zu sehen und besonders angenehm, die
Luftbereifung sämtlicher Fahrzeuge, denn die hatte, trotz
Kopfsteinpflaster, die gewohnte Dezibel-Zahl auf ein wirklich
angenehmes Maß herunterfahren können.
- Nadja Schwendemann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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